Rönkhausen. Nach dem tödlichen Unfall bei Finnentrop wartet der Staatsanwalt weiter auf das Gutachten – und hat schon weitere Untersuchungen beauftragt.

Vier Monate nach dem Horror-Unfall von Finnentrop ist die Ursache immer noch nicht geklärt. Das teilte Siegens Oberstaatsanwalt Patrick Baron von Grotthuss auf Anfrage unserer Redaktion mit: „Die Ermittlungen laufen noch. Das unfallanalytische Gutachten liegt noch nicht vor.“

Bei dem Unfall am 21. September 2020 auf der B 236 zwischen Rönkhausen und Lenhausen waren zwei 17-Jährige ums Leben gekommen. Die beiden Mädchen waren mit einem Leichtkraftrad unterwegs gewesen auf dem Schulweg von Glinge zum Gymnasium der Stadt Lennestadt. Ein 30-jähriger Pick-Up-Fahrer war auf auf die Gegenfahrbahn geraten und frontal in das Krad gefahren.

Gegen den Unfallverursacher ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen fahrlässiger Tötung. Direkt nach dem Unfall hatte der 30-Jährige eine Diabeteserkrankung angegeben. Ein Zeuge hatte vor dem Unfall Fahrauffälligkeiten beobachtet. Ob diese in Zusammenhang mit einem möglichen Zuckerschock standen, ist noch nicht geklärt.

Zur Frage, warum es solange mit dem Unfallgutachten dauert, sagte Von Grotthuss: „Die Gutachter scheinen ziemlich überlastet zu sein. Es ist schwierig, wenn man auf Externe angewiesen ist.“ Zudem habe die Staatsanwaltschaft noch Laboruntersuchungen in Auftrag gegeben. Diese könnten für das Gutachten relevant sein. Allerdings seien auch die Labore ziemlich ausgelastet. „Das sind komplexe medizinische Untersuchungen und Messungen“, so der Oberstaatsanwalt. Dabei geht es um eine zentrale Frage. „Bei den weiteren Ermittlungen müssen wir prüfen, ob der Zuckerspiegel unfallursächlich war“, bringt es der Oberstaatsanwalt auf den Punkt.