Rönkhausen. Nach dem Unfall in Finnentrop, bei dem zwei 17-Jährige starben, hat der Verursacher einen Anwalt eingeschaltet. Erlitt er einen Zuckerschock?

Nach dem tödlichen Verkehrsunfall auf der B 236 in Rönkhausen hat der 30-jährige Unfallverursacher nun einen Anwalt eingeschaltet. Das bestätigte Polizeipressesprecher Michael Klein auf Nachfrage dieser Redaktion.


Ursprünglich hätte der Mann im Laufe dieser Woche vernommen werden sollen. Da aber rechtlich betrachtet der Verdacht der fahrlässigen Tötung im Raum steht, könnte er sich mit seiner Aussage selbst belasten. „Dementsprechend können wir den Sachverhalt nicht ergänzen, weil er uns gegenüber keine Aussage gemacht hat“, so Klein.

Erlitt der 30-Jährige einen Zuckerschock?

Wie die Polizei bereits mitteilte, könnte die Aufarbeitung des Unfallgeschehens Wochen dauern. Der zuständige Siegener Staatsanwalt Rainer Hoppmann erklärte auf Anfrage, der 30-Jährige habe zwar eine Diabeteserkrankung direkt nach dem Unfall angegeben, das müsse durch weitere belastbare Vernehmungen bzw. Ermittlungen aber noch verifiziert werden. „Wenn er das über seinen Verteidiger vortragen solle, dann müssen wir überprüfen, ob das so ist. Und wir müssen vor allem überprüfen, ob ihn das in irgendeiner Form entlastet“, so Hoppman weiter. Laut einer Zeugenaussage habe es vor dem Unfall Fahrauffälligkeiten gegeben, aber es liegen noch keine Erkenntnisse vor, ob diese Auffälligkeiten tatsächlich im Zusammenhang mit einem möglichen Zuckerschock stünden.



Bei dem Unfall am 21. September war der 30-jährige Pick-up-Fahrer auf der B 236 frontal in ein Leichtkraftrad gefahren. Die 17-jährige Fahrerin verstarb noch an der Unfallstelle, die gleichaltrige Mitfahrerin wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen mit einem Hubschrauber in eine Klinik gebracht. Sie verstarb schließlich am vergangenen Sonntag in einem Siegener Krankenhaus.