Rönkhausen/Kreis Olpe. Nach dem schweren Unfall in Rönkhausen ist jetzt auch die 17-jährige Mitfahrerin gestorben. Ein Pick-up-Fahrer war auf die Gegenfahrbahn geraten.
- Ein 30-jähriger Pick-up-Fahrer war am Montag in Rönkhausen aus bislang ungeklärter Ursache auf die Gegenfahrbahn geraten.
- Die beiden Mädchen waren mit einem Leichtkraftrad auf dem Weg zur Schule.
- Die Ermittlungsbehörden müssen nun den Unfallhergang aufarbeiten.
Der schreckliche Verkehrsunfall auf der B 236 in Rönkhausen hat ein zweites Todesopfer gefordert: Auch die 17-jährige Mitfahrerin des Leichtkraftrades erlag ihren schweren Verletzungen. Das teilte die Polizei am Sonntagnachmittag mit.
Wie berichtet, war die 17-jährige Fahrerin eines Leichtkraftrades bei dem Zusammenstoß mit einem im Märkischen Kreis zugelassenen Pick-up am vergangenen Montagmorgen auf dem Weg zur Schule tödlich verletzt worden. Ihre ebenfalls 17-jährige Mitfahrerin, die mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht worden war, verstarb nach Informationen der Polizei jetzt in einem Siegener Krankenhaus.
Beide Mädchen waren auf dem Weg zur ihrer Schule in Altenhundem gewesen, dem Gymnasium der Stadt Lennestadt. In der Schule sowie in Rönkhausen und weit darüber hinaus hatte der Unfall und seine schrecklichen Folgen Trauer und Anteilnahme ausgelöst, stets verbunden mit der Hoffnung, dass die lebensgefährlich Verletzte genesen würde. Am Tag nach dem Unfall hatten Trauernde an der Unfallstelle ein Herz aus Kerzen aufgestellt und Blumen niedergelegt. Für das Gymnasium der Stadt Lennestadt - das Kollegium, Schülerinnen, Schüler und Eltern - hatte die Schulleitung, Birgitta Pieters und Hubertus Schultze, der verstorbenen Schülerin in einem Nachruf gedacht. Wörtlich heißt es dort unter anderem: „Tief erschüttert sind wir angesichts des Unfassbaren…. Sie wird in unseren Herzen weiterleben.“
Ermittlung zur Ursache im Blickpunkt: Wie und warum kam es zum Unfall?
Für die Ermittlungsbehörden steht jetzt die Aufarbeitung des Unfallherganges im Mittelpunkt: Wie Polizeipressesprecher Klein bereits Mitte der Woche mitgeteilt hatte, könne das Wochen dauern. Weitere Erkenntnisse versprechen sich die Ermittler von der Vernehmung des offensichtlichen Unfallverursachers: Der 30-jährige Pick-up-Fahrer war nach den bisherigen Mitteilungen der Polizei aus noch ungeklärter Ursache auf die Gegenfahrbahn geraten und mit dem Leichtkraftrad, auf dem die beiden 17-Jährigen saßen, frontal zusammengestoßen. Rechtlich gesehen, so Klein, stehe eine fahrlässige Tötung im Raum.
Der 30-Jährige war unmittelbar nach dem Unfall mit einem Schock ins Krankenhaus gebracht worden, mit seiner Vernehmung zum Unfallhergang ist laut Michael Klein voraussichtlich erst in der kommenden Woche zu rechnen. Der zuständige Siegener Staatsanwalt Rainer Hoppmann erklärte auf Anfrage, der 30-Jährige habe zwar eine Diabeteserkrankung angegeben, das müsse durch weitere belastbare Vernehmungen bzw. Ermittlungen aber noch verifiziert werden.
Polizeisprecher Klein teilte zudem mit, dass die Unfallstelle auf der Bundesstraße 236 bisher nicht als Unfallhäufungspunkt eingestuft sei. Es sei zwar erfahrungsgemäß keine Stelle, an der langsam gefahren werde, Unfälle passierten dort aber nicht häufiger als andernorts.
Kreisdirektor Theo Melcher hatte davor gewarnt, eine Bundesstraße nach einem solchen Unfall sozusagen unter Generalverdacht zu stellen, besonders gefährlich zu sein. Jeder Streckenabschnitt einer solchen Bundesstraße müsse differenziert betrachtet werden. Die Unfallkommission des Kreises Olpe prüfe die Verkehrssituation nach schwerwiegenden Unfällen auf solchen Strecken und entscheide dann, ob Maßnahmen eingeleitet würden.