Kreis Olpe. Der Kreis Olpe bereitet sich auf den Aufbau eines Corona-Impfzentrums vor. Landrat Melcher prognostiziert eine „logistische Herausforderung“.

Bei rund 50 Prozent der Corona-Infektionen kann der Kreis Olpe ermitteln, wo sich die Personen angesteckt haben. Das machte Landrat Theo Melcher im Arbeitskreis Corona deutlich und verwies gleichzeitig auf die deutlich schlechtere Quote auf Bundesebene. Denn: In 75 Prozent der Fälle lasse sich nach Aussagen des Robert-Koch-Instituts nicht mehr rekonstruieren, woher die Infektionen kommen.

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Als einen Grund für die gute Quote im Kreis gab Landrat Melcher die konsequente Kontaktverfolgung an: „Wir haben aktuell 140 Mitarbeiter, die an sieben Tagen der Woche im Einsatz sind. Und wir haben vom Land weitere sechs Vollzeitstellen für ein halbes Jahr bewilligt bekommen.“ Gleichzeitig solle ein Beamter des Hauptzollamtes Dortmund abgeordnet werden und eineinhalb Vollzeitkräfte aus dem Finanzamt unterstützen. Die Bundeswehrsoldaten sollen zunächst bis zum 4. Dezember im Einsatz sein – mit einer Verlängerungsoption bis zum 8. Januar.

Eine Mammutaufgabe sei indes der Aufbau eines Impfzentrums. Laut Aussage des Ministeriums solle in jedem der 53 NRW-Kreise mindestens eines errichtet werden. 400.000 Euro sollen dabei pro Impfzentrum vom Land bereitgestellt werden. „Es ist eine logistische Herausforderung, denn wir brauchen Räumlichkeiten, Security, IT und vor allem die Kühlmöglichkeit“, so Landrat Melcher. Der Impfstoff müsse bei einer Temperatur von -70 Grad gelagert und innerhalb von 48 Stunden verspritzt werden. Eine normale Hausarztpraxis könne sowas kaum leisten.