Kreis Olpe. Der Schulbusverkehr gerät in der Pandemie oft in die Kritik. Eltern fordern, dass mehr Buslinien fahren. Doch der ZWS sind die Hände gebunden.

Aufklärung, Eigenverantwortung, Kommunikation, Augenmaß: All das sei zentral im Umgang mit der Corona-Pandemie , so der Tenor aus der ersten Sitzung des Arbeitskreises Gesundheit/Corona, die am Mittwochabend im Kreishaus stattfand. Der Arbeitskreis, der dem neu gebildeten Ausschuss für Umwelt und Entwicklung (AUK) angehört, soll in der Pandemie mindestens einmal im Monat zusammenkommen . Das Ziel: Corona-Themen diskutieren und nach umsetzbaren Lösung für bestehende Probleme suchen.

Quarantäne trotz negativem Testergebnis

Ein negatives Corona-Testergebnis und die Quarantäne ist automatisch beendet? Ein Irrglaube. „Wer ein negatives Testergebnis hat, muss trotzdem weiter in Quarantäne bleiben, weil er Kontakt zu einem Indexfall hatte. Eine andere Situation war das damals bei den Reiserückkehrern aus Risikogebieten“, betonte Michael Färber, Fachbereichsleiter für das Gesundheitswesen im Kreis Olpe. Auch wenn die Einschränkungen massiv seien: „Wir orientieren uns dabei streng an den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts. Wenn ein negatives Testergebnis vorliegt, bedeutet das, dass wir an diesem Tag den Virus nicht nachweisen konnten“, so Dr. Claudia Lambrecht vom Fachdienst Gesundheit. Generell sei die Infektiosität erst nach vier bis fünf Tagen nachweisbar.

Mehr Schülerbusse sind praktisch und rechtlich kaum umsetzbar

Neben Vertretern aus dem Fachbereich Gesundheit wurde auch ZWS-Geschäftsführer Günter Padt zur Auftaktsitzung eingeladen. Denn vor allem die ausgelasteten Busse in Pandemie-Zeiten haben zuletzt immer wieder Kritik ausgelöst, besorgte Eltern schlugen Alarm. Padt machte jedoch von Anfang an klar: „Der ÖPNV ist keine Virenschleuder. Es gibt nirgendwo einen Beleg dafür, dass es hier zu einem erhöhten Infektionsgeschehen kommt.“

Auch interessant

Der Einsatz von mehr Bussen sei zwar ein nachvollziehbarer Wunsch in der Bevölkerung, praktisch und rechtlich aber nur bedingt umsetzbar. „Weder der Schulträger noch der Aufgabenträger hat eine Verpflichtung, zusätzliche Fahrleistungen anzubieten“, so Padt. Als Verwaltung müsse man sich an das geltende Personenbeförderungsrecht halten. Als eigenwirtschaftliches Verkehrsunternehmen könne die ZWS keine zusätzlichen Linien bereitstellen – wohl aber mehr Busse auf den Linien einsetzen. 20 bis 23 Busse könnten zusätzlich im Kreis Olpe eingesetzt werden, so das Ergebnis einer aktuellen Erhebung. Allerdings bedeuten mehr Busse gleichzeitig mehr Personal. Auch das sei nicht immer umsetzbar. „Bislang haben Lennestadt und Attendorn zusätzliche Busse im Schülerfahrverkehr eingesetzt. Aber auch die anderen Kommunen im Kreis befassen sich aktuell damit, wie sie ihre Linien verstärken können“, fasste Landrat Theo Melcher zusammen.