Elspe. Im Wilden Westen des Sauerlands bereitet sich das ganze Team auf die neue Winnetou-Saison vor - trotz Corona.
Die Dinnershows, die das Elspe Festival traditionell an den vier Adventswochenenden veranstaltet, hat das Unternehmen bereits abgesagt. Aber das letzte offene Fenster für Veranstaltungen, zwei Tage vor dem neuerlichen Lockdown, haben die Elsper Eventprofis am Samstag nicht zuschlagen lassen: Jean-Marc Birkholz, der seit 2012 den Winnetou bei den Karl-May-Festspielen spielt, begeisterte das Publikum in der Festivalhalle mit einer Karl May-Lesung. Seit mehreren Jahren schon tourt der Schauspieler mit diesem Format durch deutsche Landen, diesmal in seinem „Wohnzimmer“ auf dem Gelände des Elspe Festivals, wo er im Sommer zusammen mit seinem Blutsbruder Old Shatterhand den Schurken das Handwerk legt. In Zivilkleidung, also ohne das weltbekannte Winnetou-Kostüm, erschien er zwar auf der Bühne der Showhalle, aber anders als bei den sonstigen Lesungen, ließ er es sich nicht nehmen, sein Pferd „Cappuccino“ aus dem Stall zu holen und vor dem 200-köpfigen Publikum auf die Bühne zu reiten.
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Publikum begeistert
„Die Leute waren begeistert, sie wollten noch einmal Winnetou sehen“, sagt Ingrid Mause vom Management des Elspe Festivals nach der dreistündigen Veranstaltung. Man habe auch gemerkt, dass die Menschen vorsichtig und ängstlich geworden seien. „29 sind trotz Ticket erst gar nicht gekommen“, so Mause. Die Coronakrise ist auch in Sauerlands Wilden Westen allgegenwärtig.
Aber wie Winnetou und Old Shatterhand, die sich in ihren Abenteuern so oft aus manch brenzliger Situation befreit haben, stemmt sich das Elspe Festival gegen die Krise. Die Planungen für die neue Saison 2021 laufen bereits, und der neue, frische Internetauftritt des Unternehmens dokumentiert zusätzlich, dass man sich von dem Virus nicht in die Knie zwingen lassen will.
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Am 24. April 2021 soll in der Showhalle das Stück „Conni – Das Zirkus-Musical!“ über die Bühne gehen“. „Das wird unsere nächste Veranstaltung sein“, so Mause.
Treues Stammpublikum
Weil aber niemand weiß, wie lange das Corona-Virus die Welt und damit auch den Elsper Rübenkamp im Griff haben wird, können alle detaillierten Planungen Füllstoff für den Papierkorb werden. Ingrid Mause: „Das ist das Problem.“ Dennoch nimmt das Elspe Festival dieses Restrisiko gern in Kauf. Denn beeindruckend ist die Treue des Elsper Stammpublikums. Viele Fans haben ihr Eintrittsgeld für die in diesem Jahr abgesagten Vorstellungen nicht zurückgefordert, sondern bereits auf 2021 umgebucht, um ihrem Idol Winnetou ein Jahr später zuzujubeln. „Wir wissen zwar heute noch nicht, wie der Saalplan dann aussehen wird“, sagt Ingrid Mause, aber das Elspe Festival wolle vorbereitet sein und sei bekannt dafür, in neuen Situationen schnell zu agieren und zu improvisieren.
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Ölprinz 2021
Mit den Fans hofft das ganze Team nun, dass am 26. Juni 2021 – also mit einem Corona-Jahr Verspätung – die Premiere der Inszenierung „Der Ölprinz – Schwarzes Gold am Gloomy River“ planmäßig starten kann.