Olpe. Cornelia Koch macht einen Secondhandladen für Babys und Kleinkinder auf. Dort können Eltern ihre gebrauchte Kinderkleidung zum Verkauf anbieten.
Kaum ist der erste Strampler gekauft, muss auch schon ein neuer her. Eltern können davon ein Lied singen. Gerade in den ersten Jahren wachsen die Kleinen scheinbar täglich. Da wundert es nicht, dass der Kleiderschrank irgendwann aus allen Nähten platzt. Aber wohin bloß mit den ganzen Jäckchen, Höschen und Schühchen?
Das hat sich auch Cornelia Koch aus Altenwenden gefragt – und kurzerhand die Idee eines Secondhandladens für Babys und Kleinkinder entwickelt. „Bei mir haben sich irgendwann an die sieben Kisten gestapelt“, erzählt die zweifache Mutter. „Und das alles über das Internet zu verkaufen, war mir irgendwann zu mühselig.“ Gedacht, getan. Ihr Geschäft „Wundervoll“ eröffnet schon am Montag in der Bruchstraße 11 in Olpe.
Nicht lange gezögert
Cornelia Koch ist eigentlich Fahrlehrerin. Ihr Mann Michael betreibt die gleichnamige Fahrschule in Wenden. Doch die verbleibende Zeit möchte die Mama von Louis (5) und Paul (1) in ihren neuen Laden investieren. Und dieser ist innerhalb kürzester Zeit entstanden. Die Idee ist nämlich gerade mal drei Wochen alt. Immer wieder hat die 32-Jährige ihre Kisten mit den Baby-Klamotten von A nach B geräumt oder die Artikel online verkauft. Da kam ihr der Gedanke, dass es doch viel schöner wäre, wenn sich Käufer die Ware vorher ansehen – oder ihren Schützlingen auch mal anziehen könnten. Und als dann das Lokal in der Bruchstraße 11 in Olpe, in dem vorher das Gardinenstudio Arens, das seinen Standort jetzt nach Schönau verlegt hat, ausgezogen ist, hat Cornelia Koch nicht lange gezögert. Mittlerweile sind die Wände in dem 55 Quadratmeter großen Geschäft frisch gestrichen, die Regale mit den ersten Kinderklamotten sind angebracht. „Es ist fast alles fertig“, sagt Cornelia Koch. „Und das Konzept trifft jetzt schon auf großen Zuspruch.“
Tatsächlich haben sich schon einige Mütter aus Olpe, Wenden oder Drolshagen bei Cornelia Koch, die die letzten Wochen fleißig für Werbung via Facebook und Instagram genutzt hat, gemeldet. Denn die junge Mutter verkauft nicht nur ihre eigenen Artikel. Jeder, der Kinderkleidung (von Neugeborenen bis Größe 110), Spielsachen, Schuhe oder Bücher zuhause hat, kann diese Cornelia Koch anbieten. Für sperrige Ware soll es eine Pinnwand geben. Die Inhaberin wird die Ware vor Ort begutachten und auf Basis einer Verkaufsprovision ihren Kunden anbieten. Auch ein paar Dekoartikel für Erwachsene ergänzen das Angebot. Wichtig ist der 32-Jährigen, dass die Artikel einen tadellosen Zustand aufweisen. „Ich möchte keinen Ramsch verkaufen“, erklärt die junge Mutter. „Auch soll es hier ohnehin schon günstige Discounter-Ware nicht geben.“
Erweiterung ist möglich
Der Name „Wundervoll“ war schnell gefunden. Schließlich sei jedes Kind ein Wunder, sagt sie. Sollte der Secondhandladen gut laufen, überlegt Cornelia Koch, ob sie ihr Sortiment erweitern möchte. Also auch Artikel für ältere Kinder anbieten. Doch das wäre für den Anfang erstmal zu viel, erklärt sie. Auch könnten die zunächst begrenzten Öffnungszeiten in Zukunft angepasst werden. Und eventuell holt sich die 32-Jährige auch noch Hilfe in den Laden, sollte die Nachfrage entsprechend sein. Zunächst bekommt sie Unterstützung von ihrer Familie. Cornelia Koch ist jedenfalls zuversichtlich. Die bisherige Nachfrage zeigt ihr, dass sie mit ihrem Konzept ins Schwarze getroffen hat. „Bis vor Kurzem hätte ich nicht gedacht, dass ich mal einen eigenen Laden habe“, erzählt Cornelia Koch. „Und das jetzt in der Corona-Zeit. Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt.“