Attendorn/Münster. Zum zweiten Mal ist der Missbrauchsprozess gegen einen Attendorner vor dem Landgericht Münster geplatzt. Jetzt gibt es einen neuen Termin.

Der Prozess gegen einen Attendorner wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern vor der 1. Großen Strafkammer des Landgerichtes Münster ist zum zweiten Mal endgültig geplatzt. Das teilte Gerichtssprecher Dr. Steffen Vahlhaus auf Anfrage unserer Redaktion mit. Wegen Erkrankung des Angeklagten war die Verhandlung, die am 15. September beginnen sollte, kurzfristig abgesagt worden. An der Situation habe sich auch jetzt nichts geändert, so Dr. Vahlhaus. Nun müsse neu terminiert werden. Bereits am 10. März war der Prozess wegen der Erkrankung einer Sachverständigen abgesagt worden.

Laut Anklage soll der 55-Jährige im Jahr 2015 in Lienen, Attendorn und Westerkappeln dreimal einen 13 alten Jungen und einmal ein zehn Jahre altes Mädchen missbraucht haben. Der Angeklagte soll ein Bekannter der Familie gewesen sein, weshalb zwischen ihm und den beiden Opfern ein enges Vertrauensverhältnis bestanden habe soll.

Wie unsere Redaktion erfuhr, soll es ein weiteres Verfahren vor dem Landgericht Siegen gegen den 55-Jährigen geben. „Die Anklage ist verbunden worden und wird in Münster mitverhandelt“, bestätigte der Gerichtssprecher: „Es handelt sich um den sexuellen Missbrauch seiner Enkeltochter im Jahr 2019 in Attendorn.“

Zur Nachfrage, warum sich das Verfahren so lange hinzieht, meinte Dr. Vahlhaus: „Es ist gründlich geprüft worden, dass der Angeklagte nicht transportfähig ist. Das ist glaubhaft durch eine ärztliche Bescheinigung belegt worden. Wir müssen jetzt schauen, wann die Verhandlungsfähigkeit wieder gegeben ist und es terminlich passt.“