Lennestadt: Helge Schneider verzückt seine Fans in Elspe
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Elspe. Wenn Helge kommt, kommen alle. Das war in Elspe nicht anders. Der Künstler verzückte seine Fans mit neuen und alten Songs - und viel Nonsens.
Es gibt Künstler, die auch nach vielen Jahren immer noch über sich selber lachen können. Helge Schneider, begnadeter Musiker, Komiker, Kabarettist, Parodist, Autor, Regisseur etc. ist so einer und das macht ihn so authentisch und sympathisch. Am Samstagabend spielte er auf der Freilichtbühne in Elspe und bot eine tolle Show, die das Publikum verzückte.
Konzert ausverkauft
Grund zur Freude hatten schon vor dem ersten Ton die Veranstalter des „Indian Summer“ auf der Freilichtbühne. Am dritten Wochenende der Live-Event-Reihe war der Zuschauerraum ausverkauft. 950 von 1000 Tickets waren schon im Vorverkauf weggegangen, freute sich Ingrid Mause vom Elspe Festival.
Indian Summer- Milow zu Gast beim Elspe Festival
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Denn Helge zieht, immer noch und noch mehr. Für den Tausendsassa-Künstler, der sich in keine Schublade pressen lässt, war es ein Trip an alter Wirkungsstätte, denn auf der Bühne in Elspe, „eine der schönsten Städte Europas“, so Schneider, entstand 1993 sein erster Film, der Nonsens-Western „Texas – Doc Snyder hält die Welt in Atem“. „Ich dreh hier demnächst Texas II“, rief Schneider gut gelaunt ins Publikum. Mit der Swing-Nummer „Heute hab ich gute Laune“ stieg der 65-Jährige mit seiner Band, Sohnemann Charly „The Flash“ Schneider (10) am Schlagzeug und Gitarrist Henrik Freischlader, in das Konzert ein, ein Leckerbissen für Jazzpuristen. Denn moderne Keyboards findet man bei Schneider nicht. Er spielt auf einer nostalgischen Orgel mit Basspedal, kombiniert mit einem Leslie-Ton-Kabinett, also Technik aus den 60ern. So unterlegt er seinen Gesang mit diesem unverwechselbaren analogen Orgel-Rotor-Sound. Klasse!
Helge Schneider, das ist nicht nur Jazz, Swing und Blues vom Feinsten. Die Combo mit seinem schrillen Outfit und dem Nonsense, den er auf der Bühne veranstaltet, ist sein Erfolgsrezept. Es ist sein Markenkern, der ihn so unverwechselbar macht und mit dem er seit Jahrzehnten die Konzertsäle füllt.
„Wie kann man sich nur so einen Blödsinn ausdenken?, fragte eine Besucherin mit Lachtränen in den Augen. Wer schafft es, drei Minuten lang über das Innenleben einer leeren Aktentasche zu philosophieren und 1000 Erwachsene hören gebannt zu. Ähnlich sein Monolog über die Ayurvedische Massage mit Agavendicksaft an der B 6 in Bielefeld - gegenüber vom China-Restaurant „Deutsches Haus“, unterlegt mit warmem Glockenklang. Das kann nur Helge Schneider. Oft sind es die surrealen Tatsachen des realen Lebens, die Schneider in seinen Texten entlarvt. Köstlich!
Neues Album
Mit seinem neuen Album „Mama“ bleibt Schneider seinem Stil treu. „Ich setz mein Herz bei Ebay rein“, „Roswitha“ (aus der Stripteasebar), „Liebe im 6/8-Takt“, „Der Boss“, die neuen Songs und Texte, typisch Helge, kamen beim Elspe Publikum prima an.
Und wenn der Musiker richtig gute Laune hat, mit seiner unverwechselbaren Stimme parodiert, improvisiert, seinen Hit „Katzenklo“ mit Udo Lindenbergs „Cello“ verquirlt und dann noch das Bonanza-Thema untermischt, ist das Publikum komplett aus dem Häuschen, immer wieder, auch in Elspe.
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