Attendorn. Die Bürgermeisterwahl in Attendorn verläuft erwartbar. Der parteilose Roland Friedrich ist gegen Christian Pospischil (SPD) chancenlos.

Der alte Bürgermeister ist auch der neue Bürgermeister in der Hansestadt. Um kurz nach 19 Uhr kam Christian Pospischil mit seiner Frau Ines ins Restaurant Himmelreich an der Atta Höhle und wurde von seinen Parteigenossen mit großem Jubel empfangen. Eine ernstzunehmende Gefahr durch seinen Herausforderer Roland Friedrich bestand zu keinem Zeitpunkt. 77,48 Prozent hieß es am Ende des Tages. Für den parteilosen Roland Friedrichs stimmten 22,52 Prozent.

„Ich bin mit dem Ergebnis natürlich voll auf zufrieden“, so der Bürgermeister nach der offiziellen Bekanntgabe der Stimmen am Abend in der Stadthalle Attendorn. „Aber ich bin auch überwältigt, dass das Ergebnis so klar ausgefallen ist.“ Vor sechs Jahren wurde er mit 57,9 Prozent ins Amt gewählt und setzte sich damals gegen den Amtsinhaber Wolfgang Hilleke durch. Christian Pospischil bedankte sich für den großen Vertrauensvorschuss für seine zweite Amtszeit „Am liebsten würde ich alle umarmen, aber zurzeit darf ich das nur bei meiner Frau.“

Friedrich: ein aufregender Wahlkampf

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Roland Friedrich zeigte sich als fairer Verlierer. „Ich hätte mich nicht aufstellen lassen, wenn die CDU einen eigenen Kandidaten nominiert hätte, aber so hatte ich nichts zu verlieren“, nahm er es sportlich. Der gebürtige Ennester erklärte, er habe ein schönen und aufregenden Wahlkampf gehabt, viele Leute wieder getroffen und neu kennengelernt. „Das Ergebnis zeigt aber auch, dass viele CDU Wähler mit der Arbeit des SPD-Bürgermeisters zufrieden sind.“ Er selber habe sich das Amt als Bürgermeister der Stadt Attendorn zum Abschluss seiner beruflichen Karriere in der Verwaltung allerdings auch gut vorstellen können.

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„Voll zufrieden“ zeigte sich über das vorläufige Endergebnis auch Wolfgang Langenohl von der SPD. Mit 41,88 Prozent sind sie auch weiterhin die stärkste Fraktion im Rat, obwohl sie gegenüber 2014 Stimmen verloren haben (45,82 Prozent). Derzeit gehen 16 Sitze an die Genossen. „Es zeigt, dass wir eine gute Arbeit während der Legislaturperiode und im Wahlkampf gemacht haben.“ Sebastian Ohm als Vorsitzender der CDU war allerdings mit dem Wahlergebnis nicht ganz zufrieden. Gaben 2014 noch 40,10 Prozent den Christdemokraten ihre Stimme, waren es diese Mal 37,25 Prozent. „Ich hätte mir mehr Stimmen für die CDU im Bezirk Schwalbenohl erhofft, da wir gerade dort sehr aktiv waren. Aber wir nehmen das Wahlergebnis natürlich an und werden auch weiterhin zum Wohle der Bürger in Attendorn arbeiten.“ Im Schwalbenohl gingen alle drei Sitze an die SPD.

Neulinge setzten sich durch

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Mit einem Direktmandat konnten sich bei der CDU die „Neulinge“ Nicole Kost und Ralf König durchsetzen. Gewinner des Abends waren auch die Grünen. Bis dato durch Marius Becker im Rat vertreten, werden in Zukunft mit 8,97 Prozent drei Grüne Ratsmitglieder in Attendorn die politischen Geschicke mitbestimmen. Wendelin Heinemann erklärte, man stehe für den Umweltschutz und „wir sorgen uns um den Klimawandel. Dieses Thema wird uns sehr stark beschäftigen. Daher hoffen wir auf eine große Koalition der Vernünftigen. Mit ihnen wollen wir etwas auf den Weg bringen, was Attendorn wirklich nützt.“ Angela Klose von den Grünen brachte in ihrem Wahlbezirk Neu-Listernohl mit 15,31 Prozent das beste Ergebnis für ihre Partei.

Die UWG mit 6,01 Prozent zeigte sich enttäuscht. „Wir mussten Stimmen und einen Sitz abgeben. Damit können wir uns nicht zufrieden geben. Warum das passiert ist, kann ich aber momentan nicht sagen“, so der Fraktionsvorsitzende Winfried Richard in einem ersten Statement. „Wir haben unser Wahlziel fünf Prozent plus x mit 5,90 Prozent erreicht“, freute sich der Ralf Warias von der FDP. „Attendorn braucht die starke liberale Stimme. Wir haben auf die richtigen Themen gesetzt und das ist bei den Bürgern angekommen.“