Finnentrop. Das alte Metten-Gelände soll verkauft werden. Hier könnten seniorengerechte Wohnungen entstehen. Ein Markterkundungsverfahren ist abgeschlossen.

Einen Investor mit schlüsselfertigem Konzept für das alte Metten-Gelände an der Bamenohler Straße hat der Finnentroper Fleischwarenspezialist noch nicht gefunden. Soweit ist das Unternehmen, das bei der Suche nach einem Käufer auf die Expertise der Gemeinde Finnentrop und der NRW-Landesinitiative Bau.Land.Partner zurückgreifen kann, auch noch nicht. Trotzdem gehen die Planungen für den Verkauf des gut 5300 Quadratmeter großen Geländes, auf dem eines Tages neue Wohn- und Betreuungsformen für Senioren mit entsprechenden Pflegeangeboten entstehen sollen, zügig voran.

Ein sogenanntes Markterkundungsverfahren ist seit Ende August abgeschlossen. Von den rund 50 angeschriebenen potenziellen Interessenten – Investoren, Projektentwickler und Betreiber von Pflegeeinrichtungen – haben sich acht bis zehn ernstzunehmende zurückgemeldet. Diese Feedbacks würden nun gesichtet und ausgewertet, erklärt Geschäftsführer Tobias Metten. Gegebenenfalls könnte sich am alten Standort auch weiterer Einzelhandel im Gesundheitswesen ansiedeln, was aufgrund der Lage gegenüber des Bahnhofes und dank der Nähe zu Ärzten und Apotheken an der B 236 sinnvoll erscheint.

Metten: Standort liegt uns am Herzen

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„Zum Teil haben wir schon Rückmeldungen mit konkreten Ideen bekommen. Der Standort liegt uns sehr am Herzen, deswegen ist es uns auch so wichtig, hier keine Baulücke zu hinterlassen. Die Fragen, die wir nun klären müssen, lauten: Passen die Investoren zu Finnentrop? Wie sehen ihre Konzepte aus? Was für bauliche Vorstellungen haben sie? Und ist das, was sie vorhaben, bei den hohen Abbruchkosten auch finanzierbar“, erklärt der Geschäftsführer im Gespräch mit dieser Redaktion. Das Unternehmen selbst war bereits im Jahr 2008 mit der kompletten Produktion ins nahe gelegene Industriegebiet umgezogen, so dass aktuell nur noch die Verwaltung im alten Komplex an der Bamenohler Straße beheimatet ist. Sie soll möglicherweise schon im kommenden Jahr ebenso umsiedeln. Ein Großteil des Gebäudes steht also seit Jahren leer.

Abbruch- und Verwertungskonzept liegt vor

Für das alte Metten-Gelände an der B 236 liegt bereits ein Abbruch- und Verwertungskonzept vor. Im Flächennutzungsplan der Gemeinde ist das Gebiet als Mischgebiet ausgewiesen, wodurch eine Baugenehmigung grundsätzlich möglich ist nach Baugesetzbuch. Es gibt auch die Möglichkeit, einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan zu erarbeiten, dafür braucht’s aber den politischen Beschluss.

Nach zahlreichen Gesprächen, die in den kommenden Wochen anstehen, soll bereits Anfang kommenden Jahres ein Investorenauswahlverfahren beginnen. Das Gute aus Sicht von Metten: Als privates Unternehmen müssen die Fleischspezialisten keine aufwändigen öffentlichen Ausschreibungen und Vergabeverfahren durchführen. Ziel sei es daher, Mitte kommenden Jahres mit der Auswahl eines Investors oder einer Investorengemeinschaft abzuschließen.

Barrierefreier Wohnraum gesucht

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In dem Exposé zum Markterkundungsverfahren, das unserer Redaktion vorliegt, wird nicht nur detailliert auf das Metten-Gebäude mit seinen sieben Stockwerken und der Lage am Hang eingegangen, sondern eben auch eine klare Nutzungsperspektive aufgezeigt. In dem Schreiben heißt es dazu: Das Konzept sehe „einen Nutzungsmix aus seniorengerechten Wohnen, Einzelhandel und Gesundheitseinrichtungen vor. Insgesamt können in diesem Szenario 5100 Quadratmeter Brutto-Grundfläche für Wohnnutzung entstehen, insbesondere für die in Finnentrop starke Nachfrage nach barrierefreiem Wohnraum und Senioren-Wohngruppen.“ Bei einer Mischnutzung sei etwa auch die Integration einer Kindertageseinrichtung denkbar.