Attendorn. Attendorner Krankenhaus: Dank der Expertise von Suu Nguyen werden Patienten mit Herzrhythmusstörungen nicht mehr nur medikamentös behandelt.

Die Kardiologie in der Helios-Klinik in Attendorn hat die nächste Stufe der medizinischen Versorgung erklommen. Seit Mitte März bietet die Abteilung von Chefarzt Dr. med. Stephan Doldi nämlich eine sogenannte elektrophysiologische Untersuchung des Herzens sowie eine Katheterablation an. Das war vorher noch nicht der Fall und geht auch nur dank der besonderen Expertise von Oberarzt Suu Nguyen, einem Spezialisten für Herzrhythmusstörungen, der seit Anfang dieses Jahres im Attendorner Krankenhaus beschäftigt ist.

Fünf Jahre Herzkatheterlabor

Das Herzkatheterlabor feiert am 1. Oktober sein fünfjähriges Bestehen. Im Team der Kardiologie arbeiten ausschließlich Ärzte, die Internisten, Kardiologen und Intensivmediziner sind. Die Schwestern sind zudem ausgebildete Intensivfachkräfte.

In Deutschland verfügt der Helios-Konzern über 86 Kliniken. Jährlich werden laut eigener Angaben rund 5,6 Millionen Patienten behandelt. Helios beschäftigt in Deutschland knapp 70.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2019 einen Umsatz von rund sechs Milliarden Euro.

„Im Kreis Olpe ist diese Methode einzigartig und für uns hier in Attendorn eine große Bereicherung. Wir sind nun in der Lage, Herzrhythmusstörungen vor Ort auf höchstem personellen und technischen Niveau zu diagnostizieren und zu behandeln. Dadurch können wir in der Regel auch eine Verlegung der Patienten in spezialisierte Herzzentren vermeiden“, freut sich Dr. Stephan Doldi, seit 2008 Chef der Kardiologie in der Hansestadt.

Herz von innen stimulieren

Wer mit Herzrhythmusstörungen, beispielsweise mit dem bekannten „Vorhof-Flimmern“ oder auch mit Herzrasen bis Frühjahr dieses Jahres die Attendorner Helios-Klinik aufsuchte, der konnte „nur“ mit Medikamenten behandelt werden. Doch diese Zeit gehört nun der Vergangenheit an.

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Denn mit der elektrophysiologischen Untersuchung und der Katheterablation ist es dem Team der Kardiologen möglich, das Herz von innen zu stimulieren und eine vorliegende Störung zu diagnostizieren. Mit Hilfe des besagten Katheters und spezieller Techniken ist es dann möglich, die diagnostizierte Störung auch gezielt zu beseitigen. Ein Beispiel: Im Falle von Vorhof-Flimmern werden mit einem Kälteballon die Lungenvenen kurzzeitig verschlossen und bei Temperaturen von minus 40 bis minus 60 Grad die Herzmuskelzellen, die das Flimmern auslösen, zerstört.

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Diese Art der Behandlung kommt eben dann zum Einsatz, wenn der Einsatz von Medikamenten nicht ausreicht. Vorgeschaltet sind natürlich eine Diagnose, in der Regel durch ein EKG, und schließlich eine Klassifizierung, bei der entschieden wird, mit welcher Technik der Patient behandelt werden soll. Also medikamentös oder eben per Katheterablation, die laut Dr. Stephan Doldi eine deutlich höhere Erfolgsquote garantiere als die Behandlung via Medikament. „Das Gute ist, dass der Patient auch sofort eine deutliche Verbesserung verspürt“, so der Chefarzt.

Ganzes Spektrum abdecken

Dr. Volker Seifarth, seit Ende 2019 Geschäftsführer der Helios-Klinik in Attendorn, ist ebenso begeistert und betont: „Wir sind stolz, dass wir unsere Kardiologie mit der Expertise von Suu Nguyen so sehr bereichern können.“ Und damit den Patienten mit Herzproblemen, wie Chefarzt Dr. Stephan Doldi formuliert, das gesamte Spektrum der Diagnostik und Therapie kardiologischer Erkrankungen anbieten zu können.