Attendorn/Kreis Olpe. Um Plätze für Corona-Patienten freizuhalten, werden an der Helios-Klinik Attendorn OPs verschoben, kündigt der Geschäftsführer im Interview an.

Die Krankenhäuser der Katholischen Hospitalgesellschaft in Olpe und Altenhundem ließen die Türen für Besucher der Patienten am Wochenende (noch) geöffnet. Allerdings wurden die Besucher am Eingang darauf hingewiesen, dass es ratsam sei zum Wohle der Patienten und der eigenen Gesundheit die Stationen nur zu betreten, wenn es unbedingt sein müsse.

An der Helios-Klinik in Attendorn wurde die Besuchszeit auf 15 bis 18 Uhr beschränkt und pro Patient soll möglichst nur ein Besucher die Klinik betreten. Geschäftsführer Dr. Volker Seifarth erklärt im Interview, wie sein Krankenhaus mit der Situation umgeht.

Gibt es Einschränkungen für Besucher?

Wir bitten unsere Besucher darum, ihre Besuche in unserem Haus im Sinne der Eigenverantwortung und der Verantwortung für andere so weit wie möglich zu reduzieren. Damit helfen sie, das Ansteckungsrisiko einzudämmen.

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Das St. Martinus-Hospital in Olpe hat einen Untersuchungscontainer zum Schutz vor Infektionen aufgestellt. Gibt es in Ihrem Krankenhaus auch solche Überlegungen?

Derzeit bestehen keine Überlegungen, einen solchen Untersuchungscontainer aufzustellen. Entsprechende Risikopatienten können in unserem Fall über einen gesonderten Eingang in dafür vorgesehene Untersuchungsräume geleitet werden. Bürger, die milde Symptome eines Atemwegsinfektes aufweisen, sollten bitte zunächst zu Hause bleiben und die Hotline des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes unter 116117 anrufen. Mitarbeiter der Hotline fragen einen entsprechenden Screeningbogen ab und geben dann weitere Empfehlungen. Nur Patienten mit Symptomen, die eine stationäre Behandlung erfordern, sollten eine Notaufnahme aufsuchen. Wichtig: Diese Patienten sollten den Rettungsdienst und die Klinik unbedingt vorab telefonisch darüber informieren. Erkrankte, die sich eigenständig auf den Weg zum Krankenhaus machen, sollen das Gebäude ohne vorherige telefonische Kontaktaufnahme zur Notaufnahme über die deutlich ausgeschilderten Rufnummern nicht betreten.

Werden nicht zwingend notwendige Operationen verschoben?

Ja. Dem Maßnahmenpaket der Bundesregierung werden wir folgen und ab Montag nicht dringliche Operationen und Eingriffe verschieben. Dabei gehen wir nach den folgenden Kriterien vor: Eingriffe und Maßnahmen an Patienten werden dann verschoben, wenn nach medizinischer Einschätzung davon auszugehen ist, dass die Verschiebung der Eingriffe um bis zu acht Wochen ohne medizinische Folgen bleiben werden. Alle übrigen Maßnahmen und Eingriffe, die aus medizinischer Sicht keinen Aufschub erlauben, werden wir zügig vornehmen. Oberste Priorität ist es, sicherzustellen, dass ein Bett, das für die Versorgung von Corona-Patienten gebraucht wird, nicht blockiert ist. Die Mitarbeiter in den Sekretariaten stehen für Rückfragen von Patienten zur Verfügung.