Wenden. Der neue Flächennutzungsplan der Gemeinde Wenden steht kurz vor seinem Abschluss. Ein Meilenstein in einem langen Arbeitsprozess.

Es ist ein wichtiger Meilenstein für die Gemeinde Wenden – das machte Markus Hohmann, Leiter des Fachbereiches Bauen/Stadtentwicklung, in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses mit Blick auf die Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes für die Gemeinde deutlich. „Vor uns liegt das Ergebnis eines jahrelangen Abstimmungsprozesses, in denen unzählige Gespräche, Termine, Arbeitskreise und Präsentationen stattgefunden haben“, betonte er. „Es mussten viele sehr hohe Hürden genommen und viele Steine aus dem Weg geräumt werden.“

Im Herbst des vergangenen Jahres wurde der erste offizielle Beteiligungsschritt durchgeführt. Dabei wurden die Bürger sowie Träger öffentlicher Belange um eine Stellungnahme gebeten. Das Ergebnis liegt nun mittlerweile in schriftlicher Form vor, die Bauausschuss-Mitglieder haben in der Sitzung darüber abgestimmt. „Somit ist die Grundlage für ein weiteres Verfahren geschaffen“, erklärte Markus Hohmann. Der Feststellungsbeschluss, also das Ende des Verfahrens zum Flächennutzungsplan, wird voraussichtlich im Dezember erfolgen.

15 Hektar gewerbliche Bauflächen

Aber worum geht es eigentlich konkret? Der derzeit gültige Flächennutzungsplan stammt aus dem Jahr 1974. Die damalige Aufstellung erfolgte nach der Gemeindeneugliederung im Landkreis Olpe durch Zusammenschluss der Gemeinden Wenden und Römershagen im Jahr 1969. Mit Blick auf die Zukunft sind Änderungen notwendig. Die Bevölkerungszahl der Gemeinde Wenden wird abnehmen, der Anteil der über 60-Jährigen steigt. Auch die Flächenbedarfe im Bereich der gewerblichen Nutzungen und des Einzelhandels haben sich gewandelt. Im Ergebnis sollen bis zum Jahr 2030 rund 24 Hektar Wohnbaufläche und rund 15 Hektar gewerbliche Bauflächen neu ausgewiesen werden. Die Gewerbeflächen wurden in Hünsborn-Ost, Hünsborn-West und Ottfingen (Erweiterung bei Firma Berker) identifiziert. „Die Grünen werden dagegen stimmen“, sagte Michael Bieker. „Gerade in Hünsborn möchten wir die Gewerbegebiete in der Form nicht haben. Die Erholungsgebiete werden uns zerstört.“

Dazu gab es Gegenwind aus den Reihen der Ausschuss-Mitglieder. Gewerbegebiete seien wichtig für eine moderne Gemeinde, für die Ansiedlung junger Familien. „Ich bin ein bisschen überrascht, dass die Grünen heute gegen das wichtige und aufwendige Werk stimmen“, sagte Jürgen Greis. „Der Arbeitskreis war interfraktionell, da waren auch die Grünen vertreten. Eigentlich sind dort die Abstimmungen alle gelaufen.“

Aber wie wollen die landwirtschaftlichen Flächen, die für die Neuausweisung der Wohn- und Gewerbeflächen benötigt werden, ausgeglichen? Das fragte Bernd Eichert, Vorsitzender des CDU-Gemeindeverbandes, in einem Antrag. Die Verwaltung teilt mit, dass die Gemeinde schon seit einigen Jahren ein Ökokonto führt. Dieses Ökokonto erlaubt der Gemeinde Wenden, im Vorfeld Ausgleichsmaßnahem durchzuführen und diese dann zu einem späteren Zeitpunkt zuzuordnen. Das Ökokonto sei momentan sehr gut gefüllt, heißt es.Mit zwei Gegenstimmen wurde die Vorlage zum Flächennutzungsplan angenommen. Das Thema wird im Gemeinderat am 9. September besprochen.