Wenden. Beim Heimat-Check erhielt Wenden eine schlechte Note für das Freizeitangebot. Wir haben die Parteien gefragt, wie sie das ändern wollen?
In keiner Gemeinde im Kreis Olpe fühlen sich die Menschen so wohl wie in Wenden. Das hat unser Heimat-Check im Frühsommer eindrucksvoll belegt. Doch auch im Wendschen gibt es Schwachstellen – und das Freizeitangebot scheint eine davon zu sein. „Befriedigend“, so urteilen die 321 Teilnehmer aus Wenden. Nur jeder Achte gab eine 1, so niedrig war der Anteil der sehr guten Bewertungen sonst nur für Nahverkehr und Kommunalpolitik.
Während es Wenden im Vergleich zu den anderen Städten und Gemeinden im Kreis Olpe sonst fast in jeder Kategorie aufs Treppchen schafft, fällt die Benotung für die Freizeitangebote nur etwas gnädiger aus als für die Dauer-Schlusslichter Finnentrop und Kirchhundem.
In den Kommentaren zur Umfrage wird die Kritik der Befragten konkreter. „Wenden hätte viel Platz für Freizeitangebote. Das fehlt leider“, bemängelt ein Teilnehmer. Eine andere Befragte kritisiert und nennt Beispiele: „Es fehlt an vielen öffentlichen Einrichtungen, die in umgebenden Mittelstädten einfach vorhanden sind. Vielfalt der Sportarten für alle Altersgruppen, Schwimmbad mit Sportcharakter (25-Meter-Bahn), öffentliche Bücherei und Medienangebot, VHS-Kurse nur noch auf Kreisgebiet.“
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Gleich mehrere Befragte wünschen sich attraktivere Spielplätze – in Wenden selbst, aber auch in den Dörfern. „Die Spielplätze in Gerlingen könnten attraktiver und kindgerechter gestaltet werden“, schreibt eine junge Mutter und eine andere erklärt: „Ich lebe sehr gerne mit meiner Tochter in Ottfingen. Was ich und auch viele andere Mütter sehr schade finden, ist, dass der Spielplatz mitten im Ort (Kapellenplatz) nicht wirklich viel zu bieten hat. An Platz mangelt es dort nicht. Vielleicht kann sowas der vielen Kinder zuliebe geändert werden.“
Im Vorfeld der Kommunalwahl am 13. September haben wir die im Gemeinderat vertretenen Parteien gefragt: Sehen Sie im Freizeitangebot auch eine Schwachstelle, wie es das Ergebnis des Heimat-Checks nahe legt? Und welche Pläne haben Sie, um die Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung in der kommenden Wahlperiode zu verbessern? CDU, SPD, UWG und Grüne haben Stellungnahmen abgegeben, die wir auf dieser Seite veröffentlichen.
CDU: Integrativer Spielplatz ist Herzensprojekt
Familienfreundlichkeit beinhaltet auch eine attraktive Freizeitgestaltung, hier sind vor allem zwei aktuell entstandene Projekte herauszustellen, die kürzlich eingeweiht wurden. Der aktive Erholungspfad in Gerlingen und der Rummelbachplatz in Wenden, diese können seit einigen Wochen genutzt werden.
Über die Neugründung des MTB Wendener Land e.V., der erste Mountainbike-Verein, freuen wir uns sehr, da hier die Interessen und Bedürfnisse der Radsportler vertreten werden aber auch die Beteiligten anderer Vereine, wie Forst und Jagd eingebunden werden. Wir sichern hier auch unsere Unterstützung zu.
Ein besonderes Herzensprojekt, welches im September von der CDU im Gemeinderat vorgestellt wird, ist die Errichtung eines integrativen Spielplatzes.
SPD: Minigolf oder Sinnespfad für das Wendebachtal
Die Gemeinde Wenden verfügt über gut ausgebaute Wanderwege mit einem Wegeleitsystem, das auch touristisch gut nutzbar ist. Für Jugendliche und Mountainbike-Freunde lohnt sich ein Besuch des Pumptracks. Laufen, Wandern und Fahrradfahren sind sehr beliebt und es gibt schöne Ausflugsziele in unseren Dörfern.
Unsere Ortschaften sind vielfältig und die Dorfgemeinschaften haben mit kreativen Ideen anziehende Alleinstellungsmerkmale entwickelt, die es zu entdecken gilt. Das Museum Wendener Hütte ist gut in die Museumslandschaft im Kreis Olpe integriert.
Im Wendebachtal sehe ich Potential zur Aufwertung. Dabei denke ich an Minigolf, einen Sinnespfad oder Trim-Dich-Pfad. Auch der Waldlehrpfad in Wenden ruft nach Wiederherstellung.
UWG: Bigge-, Wasser- und Erlebnisweg wird Highlight
In puncto Freizeitgestaltung gibt es bestimmt noch Verbesserungsbedarf. Aber mit dem erst kürzlich vorgestellten und viel gelobten Konzept zum „Bigge-, Wasserthemen- und Erlebnisweg“ (Initiative der UWG Wenden) werden wir ein weiteres Highlight schaffen. Und auch der neu gestaltete Rummelbachplatz (im Übrigen auch eine Initiative der UWG) bietet einen zentralen Anlaufpunkt für Jung und Alt.
Auch unser Radwegenetz kann überzeugen. Hier gilt es im Bereich Rothemühle für einen „Lückenschluss“ mit dem Kreis Altenkirchen zu sorgen.
Traditionell halten natürlich auch die vielen Vereine vielfältige Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung parat. Daher ist die Vereinsförderung ein elementarer Baustein für die Vielfalt im Freizeitbereich.
Grüne: Ehrenamt in den Vereinen muss unterstützt werden
Freizeitangebote werden in der Gemeinde Wenden hauptsächlich über Vereine angeboten. Diese Struktur sollte weiter gestärkt werden. Gerade das Ehrenamt in den Vereinen muss unterstützt werden.
In der Vergangenheit ist in der Gemeinde ein gutes Radwegenetz entstanden. Es gibt aber noch einige Schwachstellen. So zum Beispiel die Radwegeführung in Gerlingen.
Das Angebot der Gemeinde bezüglich Kulturangebot oder zum Beispiel Schwimmhalle ist sicher ausbaufähig.