Wenden. Thorsten Scheen (UWG) möchte Bürgermeister der Gemeinde Wenden werden. So steht er zu Großprojekten und Steuerbelastungen für die Bürger.
Mit 20 Jahren zog er 1994 als jüngstes Mitglied in den Wendener Gemeinderat ein. Fünf Jahre gehörte er dem Gremium damals als CDU-Ratsmitglied an. Jetzt möchte UWG-Bürgermeister-Kandidat Thorsten Scheen auf den Chefsessel im Rathaus: „Ich möchte als Bürgermeister Missstände aufgreifen, Verbesserungen herbeiführen für Wenden und für alle die Zukunft verantwortlich gestalten. Wir haben hier sehr viele Großprojekte, die vor der Tür stehen. Das möchte ich im Team mit allen Bürgerinnen und Bürgern, der Verwaltung und dem Gemeinderat verwirklichen.“ Auch die Bürgernähe müsse seiner Meinung nach intensiviert werden.
Projektstau in der Gemeinde Wenden auflösen
In den letzten Jahren hätten sich die Großprojekte in der Gemeinde gehäuft: „Ich nenne es mal Projektstau, exemplarisch nenne ich Gesamtschule, Grundschule, Schwimmbad, Feuerwehrhäuser, Flächennutzungsplan, Balcke-Dürr-Gelände oder die nötigen Schritte in der Digitalisierung von Verwaltung, Schule und Breitbandausbau. Man kann schon fast meinen, man sieht in der Verwaltung im Rathaus den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.“
Die Vorgehensweise erscheine ihm ein wenig unkoordiniert und unstrukturiert: „Die Bürger warten auf Ergebnisse und die müssen schnell geliefert werden, unter anderem vielleicht auch dadurch, dass man mal Prioritäten setzt und bestimmte Projekte intensiviert bzw. mit dem nötigen Engagement angeht.“ Auf alle Fälle müssten diese Mammutprojekte zeitnah umgesetzt werden, damit die Gemeinde Wenden zukunftsfähig bleibe: „Wir stehen auf einem guten Fundament, aber das muss auch so bleiben.“
Steuerbelastungen auf niedrigem Niveau halten
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Die UWG stehe für direkte Bürgerbeteiligung bei allen wichtigen Entscheidungen, betont der 46-Jährige: „Wenn der Umbau der Gesamtschule mit über 30 Millionen Euro Steuergeldern bezahlt werden soll, ist zwingend eine Bürgerbeteiligung erforderlich. Hierfür möchte ich mich als Bürgermeister primär einsetzen.“ Die Steuerbelastung müsse auf dem niedrigen Niveau bleiben, fordert Scheen: „Investitionen, wo nötig, aber wir müssen auch nach Möglichkeit Verschuldungen verhindern, um die Belastungen für die zukünftigen Generationen so gering wie möglich zu halten.“
Der UWG-Kandidat plädiert für die Verlagerung von Grundschule und Schwimmbad zur Gesamtschule am Peter-Dassis-Ring hin: „Das macht Sinn wegen der Synergieeffekte. Das Schwimmbad sollte vornehmlich dem Schulsport und den Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung stehen, um auch Bewegungssport im Freizeitbereich zu betreiben. Da reicht aus meiner Sicht ein Lehrschwimmbecken aus.“
Bei der Zukunft der Feuerwehrhäuser müsse zunächst das Gutachten abgewartet werden: „Ich möchte den Ergebnissen nicht vorgreifen. Das ist ein schwieriges Thema. Da kann man jetzt noch keine Standort-Diskussion lostreten. Das hat sicher eine gewisse Brisanz.“
Nachgefragt
Wenn Sie alle Zeit der Welt hätten…?
…würde ich alles mit mehr Ruhe und Gelassenheit angehen.
2 Ihr erstes selbst verdientes Geld?
Mein „erstes Geld“ habe ich mir in der Rasenmäher-Werkstatt meines Vaters verdient.
3 Bei welcher Sportart schalten Sie den Fernseher ab?
Curling! Erinnert mich zu sehr an Hausarbeit!
4 Welches Gebäude in der Gemeinde Wenden wird zu Unrecht übersehen?
Das Rathaus! Vielen Bürgerinnen und Bürgern ist nicht bewusst, wie sehr die Entscheidungen von Rat und Verwaltung auch in ihren Lebensbereich hineinwirken.
5 Was haben Sie zuletzt geschenkt bekommen?
Zuletzt habe ich von meinen Kindern selbstgemalte Bilder und eine Fotocollage geschenkt bekommen.
6 Mit welchem Trend können Sie nichts anfangen?
Mir ist aufgefallen, dass viele Kandidat*innen und Parteien erst kurz vor der Wahl ihre Websites auf Vordermann bringen, Accounts in den sozialen Netzwerken einrichten oder alte Accounts wiederbeleben. Diesen Trend finde ich unehrlich.
7 Sie knacken den Lotto-Jackpot – und dann?
Dann wüsste ich noch besser, was ich tun würde, wenn ich alle Zeit der Welt hätte!
8 Wen möchten Sie einmal treffen?
Ich hoffe, dass ich noch einige glückliche Jahre mit meiner Familie erleben kann und eventuell auch meine zukünftigen Enkelkinder noch kennenlernen darf.