Rönkhausen. Platzmangel: Nach der Kritik der Eltern aus Rönkhausen am Verhalten des Schulträgers stellen sich die Freien Wähler an die Seite der Eltern.
In einem Offenen Brief hat sich die Schulpflegschaft der Rönkhauser Grundschule bitterlich über das Versagen des Schulträgers, also der Gemeinde, im Hinblick auf die nicht gedeckten Platzbedarfe in der Grundschule beschwert. Wie berichtet, machen die Eltern Bürgermeister Dietmar Heß dafür verantwortlich, dass schon jetzt die Nachmittagsbetreuung am Offenen Ganztag ins angrenzende Pfarrgemeindehaus ausweichen muss, weil es durch eine Trennung des zweiten Jahrgangs kaum noch Platz gibt. Glaubt man den Schülerzahlprognosen für diesen Standort, der bislang immer einzügig unterwegs war, wird sich die Situation in den nächsten Jahren noch deutlich verschärfen.
„Fakt ist, wenn die Schülerzahlen so bleiben, muss entweder schon nächstes Jahr der letzte Ganztags- und Betreuungsraum der Schule zur Klasse umgewandelt oder es müssen wieder Kinder zu Freiwilligen gemacht werden. Wenn diese juristisch einwandfreie, moralisch höchst fragwürdige Lösung tatsächlich aktuelle interne Planung im Rathaus sein sollte, ist dies zu kurz gedacht“, echauffiert sich der Schulpflegschaftsvorsitzende Dominik Vielhaber in dem Schreiben. Das zu erwartende Ergebnis liege auf der Hand: „Tritt im weiteren Verlauf, weil die Klassengrößen logischerweise ab jetzt konstant am Maximum bleiben, die nächste Notwendigkeit einer Klassentrennung auf, hat man sofort beides erreicht: Kinder umgelenkt und trotzdem die dann ohnehin benötigten Räume nicht geschaffen.“
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Wie dieses Raumproblem gelöst werden kann, ist noch völlig offen. Theoretisch stünden das Dachgeschoss und eine Mietwohnung in der Grundschule zur Verfügung, hier bedarf es jedoch aufwendigen Umbauten, vor allem um den Brandschutz zu gewährleisten. Bürgermeister Heß kann sich grundsätzlich auch eine Container-Lösung (er nennt sie Raummodul-Lösung) oder perspektivisch einen Anbau vorstellen.
Die Freien Wähler haben bereits auf den Brief geantwortet und stellen sich an die Seite der besorgten Eltern. „Eine zielführende Diskussion über die prekäre Situation am Standort Rönkhausen erfolgte bis heute nicht. Aus der Darstellung einer offensichtlichen Notsituation wurden vom Schulträger keinerlei erkennbare Handlungsstrategien entwickelt“, kritisiert Fraktionschef Christian Vollmert und ergänzt: „Die Ausstattung von Schulen ist eine Pflichtaufgabe der Kommune und liegt in ihrer Zuständigkeit. Verantwortlich für die Misere ist demnach der Schulträger.“ Die Verwaltung, so heißt es in dem Antwortschreiben weiter, müsse schon wissen, dass die Schülerzahlen im Grundschulsegment steigen, wenn sie in Rönkhausen ein neues Baugebiet errichte.