Kreis Olpe. Schlechte Noten für Rat und Verwaltung in Finnentrop: Was wollen die Parteien in der nächsten Wahlperiode besser machen? Wir haben nachgefragt:
Äußerst kritisch blicken die Menschen in Finnentrop auf die Arbeit ihrer Kommunalpolitiker und der Gemeindeverwaltung: Die Durchschnittsnote von 3,46 beim Heimat-Check ist kreisweit die schlechteste in dieser Kategorie.
Fast jeder Vierte der 238 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bewertete die Arbeit im Rathaus und den politischen Gremien sogar mit mangelhaft oder ungenügend, dem gegenüber stehen nur fünf Prozent, die mit „sehr gut“ abstimmten – der kleinste Anteil bei allen 15 Fragen über Finnentrop.
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Zur Ratswahl am 13. September werben CDU, SPD und Freie Wähler wieder um das Vertrauen der Bürger. Wir wollten wissen: Sind die schlechten Noten für Rat, Bürgermeister und Verwaltung berechtigt? Und wie kann die Außendarstellung in der nächsten Wahlperiode verbessert werden?
CDU: Grabenkämpfe kennzeichnen Politik
Die Politik der letzten Jahre ist von Grabenkämpfen gekennzeichnet. Der Bürgermeister hat sich in Kleinkriege mit Bürgern, Vereinen und Nachbarkommunen begeben. Zu erwähnen ist der Lenhauser Tunnel, die Nichtteilnahme am 200. Jubiläum des Kreises Olpe oder das Thema Windräder. Wer sagt, Orte wie Ramscheid oder Bausenrode seien „nicht relevant“, braucht sich nicht wundern. Die CDU erlebt nun auch, wie es sich anfühlt, wenn man zum politischen Gegner von Dietmar Heß wird. Wir wollen vom „Ich zum Wir“, gemeinsam mit dem Bürger Zukunft gestalten. – Dirk Leibe, Gemeinderatsvorsitzender
SPD: Arbeit für eine positive Zukunft
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Objektiv betrachtet ist die Gemeinde Finnentrop gar nicht so schlecht, wie man denken mag. Aufgrund ihrer Infrastruktur haben wir jedoch gegenüber anderen Kommunen einige Schwachpunkte. Die Kommunalpolitik arbeitet größtenteils sehr gut zusammen und agiert stets, von einigen Querulanten abgesehen, für eine positive Zukunft. Im Fokus stehen die Gewerbegebiete, Schulen, Lennepark, Rettungswesen, Seniorenfreundlichkeit und bezahlbarer Wohnraum. Finanziell gesehen steht die Gemeinde aufgrund umsichtiger und vorausschauender Politik sehr gut da. – Jens Nagel, Fraktionsvorsitzender
Freie Wähler: In Finnentrop soll das „Wir“ gelten
Verwaltung und Rat sind in Finnentrop in unserer Wahrnehmung verschmolzen. Die politische Gestaltung des Rates ist nicht erkennbar. Darunter leiden die Bürgerinnen und Bürger, weil Teilhabe fehlt. Die Freien Wähler fordern eine Verwaltung, die eine geschätzte Partnerin für den Gemeinderat und für die Bürgerinnen und Bürger ist, und zwar mit einer offenen, transparenten und wertschätzenden Kultur. Wir stehen für ein Veränderungsmanagement mit breiter und frühzeitiger Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Künftig soll das „Wir“ gelten. – Christian Vollmert, Fraktionsvorsitzender