Kreis Olpe. Damit am 13. September alle Wähler in ihren Lokalen vor dem Coronavirus geschützt sind, gelten dieses Mal besondere Regeln. Ein Überblick:

Wenige Wochen vor der Kommunalwahl am 13. September laufen die Planungen für einen möglichst risikolosen Ablauf in den Wahllokalen auf Hochtouren. Aufgrund der Coronasituation sind die Verwaltungen bemüht, sämtliche Vorkehrungen zum Schutz der Wähler und Wahlhelfer zu treffen. Wir haben uns in vier Rathäusern umgehört und gefragt, worauf es dieses Jahr besonders ankommt.

Olpe

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Für jedes Wahllokal, berichtet Georg Schnüttgen, Leiter des Wahlamtes der Stadt Olpe, wurde ein Wegekonzept entwickelt – so, dass sich die Menschen möglichst wenig begegnen. Schnüttgen bittet die Olper in diesem Jahr darum, vermehrt von der Briefwahl Gebrauch zu machen. Zum Schutz der Wähler, aber auch der Wahlhelfer („Wir sind froh, dass wir auch in diesen Zeiten genügend Wahlhelfer finden konnten“) werden Spuckschutze aufgebaut. Die Wahlhelfer werden an dem Tag Mund-Nasen-Bedeckungen tragen, die Wähler werden ebenfalls darum gebeten. Zudem werden neben Desinfektionsspender auch Einmalhandschuhe und Einmalkugelschreiber bereitgestellt. „Jeder Wähler bekommt einen Kugelschreiber und darf den behalten“, erklärt Schnüttgen. „Natürlich darf sich jeder auch selbst einen mitbringen.“

Mit Blick auf die Wahllokale musste fast nichts verändert werden. In den meisten Gebäuden lassen sich die Abstands- und Hygieneregeln umsetzen. Lediglich in Saßmicke muss der Wahltag in der Dorfgemeinschaftshalle und nicht im Backhaus stattfinden.

Attendorn

Aufgrund des erhöhten Infektionsrisikos verzichtet die Stadt Attendorn darauf, den Kindergarten „Im Zauberwald“ in Röllecken als Wahllokal zu nutzen. Dafür geht‘s in den frisch eröffneten Martinus-Treff in Dünschede. Altenheime sind als Wahllokale ebenfalls nicht vorgesehen. In Windhausen zieht das Wahllokal vom Jugendzentrum aus Platzgründen in die Schützenhalle um.

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Von Flemming Krause und Josef Schmidt

Ansonsten gilt es, Wähler und Wahlhelfer so gut es geht voneinander zu isolieren. So hat die Stadt extra Spuckschutzwände organisiert, darüber hinaus stehen genügend Desinfektionsspender zur Verfügung. Es gilt eine Mund-Nasen-Schutz-Pflicht und die Wähler mögen in den 21 Wahllokalen (bei 19 Wahlbezirken) in der Hansestadt ihre eigenen Stifte mitbringen.

„Wir hoffen auf ein diszipliniertes Verhalten unserer Bürger und setzen auf die Weitsicht aller“, weiß Wahlleiter Christof Schneider, dass es am Ende auf eine gegenseitige Rücksichtnahme ankommt. Vor dem Hintergrund der aktuellen Situation sei es wünschenswert, dass möglichst viele der etwa 19.500 Wahlberechtigten in Attendorn auf die Möglichkeit der Briefwahl zurückgreifen. Dazu brauche man ab kommender Woche „nur“ einen Wahlschein über die Homepage der Stadt beantragen. Bei der Bürgermeister-Wahl in 2014 lag der Anteil der Briefwähler bei gut 37 Prozent.

Finnentrop

In Finnentrop gelten ähnliche Vorgaben. Statt auf Plexiglasscheiben setzt die Gemeinde auf Tische, um die notwendigen Abstände zu gewährleisten. Masken für die Wähler werden in Finnentrop empfohlen, sind laut Wahlleiter Ludwig Rasche aber nicht verpflichtend. Die Wahlvorstände tragen hingegen solche. Insgesamt sieben neue, größere Wahllokale kommen im Vergleich zur Bürgermeisterwahl in 2015 dazu. Die Wähler in Heggen werden nicht wie gewohnt im Kindergarten, sondern in der Grundschule ihre Stimme abgeben. „Wir sind gut aufgestellt. Das Wahlrecht ist ein hohes Gut, niemand soll abgeschreckt werden“, sagt Rasche, der vermutet, dass die Zahl der Briefwähler (sie lag 2015 bei 36 Prozent) nochmal ansteigen wird.

Lennestadt

„Die Wahlhelfer werden extra geschult“, sagt Wolfgang Schröder, Fachbereichsleiter Organisation IT, der die Wahlen gemeinsam mit Heiko Kitscha bei der Stadt Lennestadt vorbereitet und organisiert. Man orientiert sich an einem Hygieneschutzkonzept. „Wir empfehlen eine Maske, aber eine Verpflichtung zu Mund- und Nasenschutz gibt es im Wahllokal nicht. Das Wahlrecht ist ein so hohes Gut, das nicht davon abhängig gemacht werden darf. Der Wahlvorstand trägt Masken, wenn er sich vom Platz entfernt. Wir halten auch noch einige Einwegmasken vor“, erläutert Schröder.

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Die Stadt Lennestadt appelliert an die Wähler, eigenes Schreibwerkzeug mitzubringen, hat aber auch 10.000 Einwegkulis bestellt. Diese kann man nach der Wahl in eine Kiste werfen oder mit nach Hause nehmen. „Die Kulis, die nicht gebraucht werden, benutzen wir im Dienst“, so Schröder. Für die Wahl habe die Stadt 60 Spuckwände für die Wahllokale gekauft. Die Wahlvorstände kontrollieren den Zutritt.

„Ich rechne damit, dass die Frequentierung nicht so hoch sein wird, sondern die Briefwahl genutzt wird“, meint Wolfgang Schröder. Dies ist auch eindeutig der Appell der Stadt Lennestadt. Die Briefwahlunterlagen kann man mündlich, schriftlich oder per Mail beantragen. Coronabedingt gibt es aus Platzgründen zwei Änderungen von Wahllokalen in Lennestadt. In Maumke wird statt in der alten Schule in der Schützenhalle gewählt. Und in Saalhausen gehen die Wähler ins Kur- und Bürgerhaus statt wie bisher ins Pfarrheim.