Neu-Listernohl. Auch nach 60 Jahren im Priesteramt engagiert sich Franz Schnütgen weiterhin für die Kirche. Ein großes Anliegen ist das Franz-Stock-Kommitee.

Das seltene diamantene Priesterjubiläum begeht am Mittwoch Pfarrer i.R. und Geistlicher Rat Franz Schnütgen (86). Am Heiligen Abend, dem 24. Dezember 1933, wurde der heutige Jubilar auf dem Gut Weuste geboren – in dem Haus, in dem 1918 sein Großonkel, Domkapitular Professor Alexander Schnütgen als Ruheständler gestorben war.

Im Geburtshaus war bis zur Anstauung der Biggetalsperre die Kapelle des großen Wohltäters der Region, Domkapitular Alexander Schnütgen, der der Erbauer der Kirchen von Listernohl, Lichtringhausen, Listerscheid und Ennest war, im ursprünglichen Zustand erhalten. Priesterjubilar Franz Schnütgen hat an dieser Stätte in seiner Kindheit oft „Hl. Messe“ gespielt. „Vielleicht war das auch ein Impuls für die Berufung zum Priestertum“, so der Weuster rückblickend.

Die Laufbahn

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Im Jahre 1955 absolvierte Franz Schnütgen sein Abitur am Rivius-Gymnasium in Attendorn. Nach seinem Studium in Paderborn und München wurde er am 22. Juli 1960 durch Erzbischof Lorenz Jäger mit 21 weiteren Diakonen, von denen noch vier leben, im Hohen Dom zu Paderborn zum Priester geweiht.

Als Vikar wurde Schnütgen anschließend in Hüsten und Herne eingesetzt. Über drei Jahrzehnte (von 1974 bis 2005) war er anschließend Pfarrer in Neheim und zeitweise auch Dechant im Dekanat Arnsberg. In dieser langen Zeit als Pfarrer fielen der Neubau Kindergarten, Pfarrheim, Außen- und Innenrenovierung der Pfarrkirche mit der Anschaffung der schwersten Glocke in der Erzdiözese Paderborn im Jahre 2004. Der jetzt im „Unruhestand“ lebende Weuster ist in der Gesamtpfarrei St. Johannes Baptist in Neheim und Voßwinkel seit nunmehr 15 Jahren als Subsidiar tätig.

Als langjähriger Vorsitzender des Franz-Stock-Komitees hielt Pfarrer Schnütgen enge Beziehungen zu Frankreich, um die Bemühungen des großen Friedensstifters Franz Stock zwischen den beiden Nationen fortzusetzen. Im November 2009 eröffnete Erzbischof Hans-Josef Becker das Seligsprechungsverfahren für Franz Stock. Mittlerweile ist Franz Schnütgen Ehrenvorsitzender des Komitees und noch in alle Aktionen eingebunden. Zum derzeitigen Stand des Verfahrens sagt der Jubilar: „Der Seligsprechungsprozess in Rom ist eingeleitet. Die Unterlagen sind der Kommission übergeben worden. Wir wissen, dass an der Seligsprechung gearbeitet wird. Aber die Mühlen mahlen langsam.“

Die Verbundenheit

Gerne pflegt er die Verbindung zur alten Heimat. In der Weuste wohnt sein Neffe Norbert Schnütgen mit Familie und sein Bruder Josef wohnt in Olpe.

Gelegentlich wird er auch zur Zelebration von Plattdeutschen Messen im weiteren Sauerland eingeladen. Eigentlich hatte der Jubilar an eine große Jubiläumsfeier gedacht. Wegen der Corona-Pandemie wird diese Feier nur mit einer Dankmesse, mit begrenztem Teilnehmerkreis, am Sonntag, 26. Juli, im Neheimer Dom stattfinden.