Rahrbach. In einer E-Mail äußert sich Rahrbachs Ortsvorsteher zum drohenden Aus des Raiffeisenmarktes. Er sieht die Verantwortung bei den Anwohnern.

Die mögliche Schließung des Raiffeisenmarktes in Welschen Ennest und der Verkauf an die Firma Mennekes ist derzeit Gesprächsthema im Rahrbachtal. Deshalb hat sich jetzt auch Christian Jung, Ortsvorsteher von Rahrbach und Kruberg, in einem Schreiben an die Bürger, Unternehmer und Vereine gewandt.

Er habe Briefe und E-Mails erhalten und es sei auch in einigen persönlichen Gesprächen um das Thema gegangen. „Für Mennekes ist der mögliche Kauf einer direkt anliegenden Fläche nachvollziehbar und sicher positiv, unabhängig davon, wie die Fläche später genutzt werden wird. Dabei setze ich voraus, das Unternehmen wird weiterhin auf ansprechendes Design, Außenwirkung und möglicherweise Renaturierung achten“, schreibt Jung.

Ortsvorsteher erwartet neue Angebote für Rahrbachtal

Auf der anderen Seite sei ein Verkauf durch die Raiffeisengenossenschaft nachvollziehbar, falls die Zahlen nicht stimmten: „Liefe die Raiffeisen zufriedenstellend, könnte die Genossenschaft den roten Hidden Champion mit dem Verkauf beglücken, um dann nach neuesten Erkenntnissen neu zu bauen. Hier vor Ort. Termine und nahtlose Übergänge könnten vermutlich abgestimmt werden. Ich appelliere an Raiffeisen, dies auch zu tun. Andererseits dürfen wir Verständnis haben, falls dies aus den o.g. Gründen nicht geschehen sollte. Einen Vorwurf darf man m. E. daraus jedenfalls nicht generieren. Weder in die grün-gelbe, noch die rot-schwarz-weiße Richtung. Sehr wohl dürfen wir uns an die eigene Nase fassen und überlegen, wo wir zukünftig was und wie viel einkaufen. Bevor wir den ersten Stein werfen.“

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Mit Blick in die Zukunft schreibt der Ortsvorsteher: „Gleiche wie andere Meinungen sind weiterhin gewünscht. Ein Bürgerbegehren soll gern an Schwung zunehmen und die Unternehmen zum Umdenken bewegen. Wie dies geschieht, bestimmt jeder Einzelne. Unabhängig vom aktuellen Thema werden wir bald neue Angebote bekommen, weil das Rahrbachtal deutlich wachsen und sich die Demografie – vergleichsweise zu den meisten anderen Orten der Gemeinde – positiv verändern wird. Natürlich wieder nur, wenn wir mit den Füßen, mit dem Einkauf eines jeden Einzelnen, mit dem Arbeiten, dem Wohnen, dem Vereinsleben für das Tal und dessen Angebote votieren.“

Viele positive Reaktionen auf E-Mail

Wie Christian Jung im Gespräch mit unserer Redaktion mitteilte, hat er bereits Antworten auf sein Schreiben erhalten. Jung: „Gewöhnlich bekommt der Ehrenamtler keine oder kaum Reaktionen. 15 Antworten in 16 Stunden sind aussagekräftig. Davon waren 13 sehr positiv und dankbar. Dabei weiß ich, die Kontroversen werden eher ohne mich diskutiert. Die zwei aufrüttelnden Antworten lassen mich selbstverständlich nicht kalt. Es ging um die Gesamtsituation im Rahrbachtal, Einforderung von gleichem Recht für alle. Parkplatzsituationen über das Raiffeisenthema hinaus, Aufgaben für das Rahrbachtal, für die Verantwortlichen. Auch bleibt die Frage offen, wo zukünftig notwendiges Material zu beschaffen ist; unter vielem anderen das manchmal dringend erforderliche Gas für die Unternehmen – um nur ein Beispiel zu nennen. Ich nehme mir diese zu Herzen und für die anstehenden Gespräche mit Behörden und Unternehmern mit.“

Die Diskussion ist also in vollem Gange.