Welschen Ennest. Helle Aufregung in Welschen Ennest. Die Firma Mennekes will das Raiffeisen-Gebäude kaufen und für einen Parkplatz abreißen

Eigentlich hätten die Welschen Ennester an diesem Wochenende Schützenfest gefeiert, aber das wurde wegen der Coronasituation abgesagt. Der Ausfall lässt sich verschmerzen, im nächsten Jahr wird wieder fröhlich gefeiert. Ob es dann aber noch den Raiffeisen-Markt im Ort gibt, ist ungewiss. Der Vorstand der Raiffeisen Sauerland Hellweg Lippe eG und die Mennekes Elektrotechnik GmbH & Co. KG bestätigten gegenüber unserer Redaktion Verkaufsgespräche über das Raiffeisen-Gebäude. Nach unseren Informationen möchte Mennekes das Verkaufs- und Lagergebäude erwerben, um es abzureißen und dort weitere Parkplätze für seine Mitarbeiter anzusiedeln. Damit würde der Ort einen größeren Einzelhandel, zudem die Lotto-Toto-Annahmestelle und die Postagentur verlieren.

Millionen-Investitionen

Als das Kirchhundemer Elektrotechnikunternehmen begann, Welschen Ennest als zweiten Standort neben dem Stammsitz in Kirchhundem auszubauen, wurde Mennekes in Welschen Ennest mit offenen Armen empfangen. Das zweistellige Millionen-Engagement bringt nicht nur viele neue Arbeitsplätze, gleichzeitig wurde eine Brache zwischen Hagener Straße und Bahntrasse beseitigt und der Rahrbach renaturiert.

Dass der Hidden Champion nun aber auf der Suche nach weiteren Flächen die örtliche Infrastruktur des Ortes ins Mark treffen würde, hat den Ort aufgeschreckt, zumal der Raiffeisen-Standort für simple Parkplätze weichen soll. Stefan Baumhoff vom Vorstand der Dorf-AG kennt die Gerüchte: „Wenn es wirklich so kommen würde, wäre das für den Ort eine traurige Entwicklung.“

Angeblich nur Gespräche

Doch soweit soll es nach Aussagen der Unternehmen noch nicht sein. Der Deal sei noch nicht unter Dach und Fach. René Schwarz, Geschäftsführer der Raiffeisen-Genossenschaft Sauerland Hellweg Lippe, bestätigte, dass die Firma Mennekes an die Warengenossenschaft herangetreten sei. „Es gab Gespräche, aber nicht mehr.“ Und schon gar nicht Konkretes. Er bestätigte auch, dass das Thema bereits im Aufsichtsrat des Unternehmens beraten worden sei, aber ohne einen Beschluss zu fassen. „Ich kann natürlich keine Garantie geben, dass der Standort mit all seinen Funktionen in fünf oder zehn Jahren noch so sein wird. Die Landwirte vor Ort werden nicht mehr“, so Geschäftsführer René Schwarz.

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Tankstelle soll bleiben

Allerdings, so Schwarz, habe die Raiffeisen-Genossenschaft in Welschen Ennest „eine sehr gut laufende Tankstelle“. Diese, die einzige im gesamten Rahrbach- bzw. Olpetal, soll wohl auch bleiben. Das Tankstellengeschäft soll als Schwerpunkt sogar weiter ausgebaut werden. Erst im vergangenen September übernahm die Raiffeisen-Warengenossenschaft eine private Shell-Tankstelle in Wadersloh im Kreis Warendorf, auch in anderen Orten laufen laut René Schwarz Verhandlungen in diese Richtung.

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Bei Mennekes hält man sich ebenfalls bedeckt. Unternehmens-Sprecher Joachim See, der sein Büro in Welschen Ennest hat, bestätigte Gespräche ohne konkrete Ergebnisse. Er könne die Unruhe im Ort gut verstehen, aber: „Es ist noch nichts unter Dach und Fach.“