Welschen Ennest. Es geht nicht um Parkplätze. Die Raiffeisen-Warengenossenschaft nennt jetzt den wahren Hintergrund für die Verkaufspläne in Welschen Ennest.

Der Raiffeisenmarkt in Welschen Ennest befindet sich laut Geschäftsleitung angesichts notwendiger Investitionen in einer wirtschaftlich schwierigen Lage. Dies ist der Grund, warum die Geschäftsführung der Raiffeisen-Warengenossenschaft Sauerland Hellweg Lippe eG derzeit Alternativen für die Zukunft des Standorts prüft. Dazu wurden unter anderem mit der benachbarten Firma Mennekes, aber auch mit anderen Interessenten Gespräche geführt. Das erklärt Ingo Brunert, Prokurist der Raiffeisen-Warengenossenschaft, in einer Stellungnahme zu unserer Berichterstattung vom Samstag.

Großer Investitionsbedarf

Der Standort Welschen Ennest werde, wie jeder andere der 18 Standorte des Unternehmens, kontinuierlich bezüglich seiner wirtschaftlichen und strategischen Ausrichtung überprüft. Brunert: „Am Standort Welschen Ennest besteht am Raiffeisenmarkt und der Düngerhalle größerer Investitionsbedarf im sechsstelligen Bereich. Da auch die Landwirte vor Ort immer weniger werden und der Betriebsmittelbezug wie z. B. Futter- und Düngemittel nicht mehr über den Standort, sondern in Strecke angeliefert werden, muss so eine Investition auch im Interesse der gesamten Eigentümergemeinschaft (ca. 2400 Mitglieder) genau überlegt werden. Der wirtschaftliche Betrieb des Raiffeisenmarktes ist aufgrund verschiedenster (digitaler) Wettbewerber seit Jahren extrem schwierig“, erklärt Brunert.

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Nahversorger

Die Raiffeisengenossenschaft sei sich dennoch ihrer Aufgabe im ländlichen Raum bewusst. Brunert: „Dieser Aufgabe haben wir uns in den letzten Jahren mit großem Engagement gerade der Kollegen vor Ort gestellt. Um zumindest die Rolle als Nahversorger im Bereich ,Energie und Tankstelle’ zu sichern, steht es für uns außer Frage, die Tankstelle in Welschen Ennest weiter zu betreiben und, sofern möglich, sogar noch in Waschtechnik (SB- Waschboxen) zu investieren.“

Auf Anfrage unserer Zeitung hatte Raiffeisen-Geschäftsführer René Schwarz in der letzten Woche noch erklärt, dass die Firma Mennekes mit einer Kaufabsicht für die Immobilie auf das Unternehmen zugegangen sei. „Das ist nicht zutreffend. Durch diese Aussage wird suggeriert, dass die Firma Mennekes die mögliche Schließung des Raiffeisenmarktes in Welschen Ennest beschleunigt hat. Das ist eindeutig nicht so“, so Brunert.