Lennestadt. Thomas Schauerte (33) übernimmt die Position der Verwaltungsleitung in Lennestadt. Eine Aufgabe: das Vertrauen in die Kirche zurückgewinnen
Was sich im ersten Moment unspektakulär anhört, das birgt in sich einige Neuerungen. Thomas Schauerte übernimmt die neugeschaffene Position der Verwaltungsleitung im Pastoralen Raum Lennestadt und zeichnet sich fortan mitverantwortlich für die Kirchenverwaltung in den zwölf katholischen Pfarrgemeinden in Lennestadt.
„Ich habe Respekt vor der neuen Aufgabe. Aber ich freue mich auch, wenn ich mich künftig noch viel stärker auf die Arbeit in und um Lennestadt konzentrieren kann“, berichtet der 33-Jährige. Seit 2018 ist der Vater eines dreijährigen Sohnes bereits als Außendienstmitarbeiter der katholischen Gemeindeverbände im Kooperationsraum Mitte des Erzbistums Paderborn tätig. In dieser Funktion begleitet er die Pfarreien mehrerer Pastoraler Räume und unterstützt diese bei der Zusammenarbeit mit den Gemeindeverbänden und agiert als Mittler zwischen hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, den lokalen Seelsorgeteams und den ehrenamtlichen Kirchenvorständen.
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„Als Verwaltungsleitung werde ich noch tiefer in die Arbeit einsteigen können und diese selbst mitgestalten können“, freut er sich. Dafür bringt er als studierter Betriebswirt und ausgebildeter Bankkaufmann die besten beruflichen Voraussetzungen mit. Zudem ist er als Albaumer und ehemaliger Schüler des Gymnasiums Maria Königin in seinem zukünftigen beruflichen Umfeld auch privat fest verwurzelt.
Scharnier zwischen Verbünden
„Die neue Funktion der Verwaltungsleitung übernimmt eine wichtige Scharnierfunktion zwischen dem Pastoralverbund und dem Gemeindeverband als Dienstleister für die Kirchenverwaltung“, erklärt Petra Sapp. Sie ist als Fachbereichsleiterin bei den kooperierenden Gemeindeverbänden Hellweg, Hochsauerland-Waldeck und Siegerland-Südsauerland für die Außendienstmitarbeiter und Verwaltungsleitungen von mehr als 250 Kirchengemeinden zwischen Hamm und Siegen verantwortlich. „Als Gemeindeverband sind wir in Abstimmung mit dem Erzbistum Paderborn Einstellungsträger für die neuen Kolleginnen und Kollegen. Dienstvorgesetzter wird der leitende Pfarrer im Einsatzgebiet sein“, erläutert sie.
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„Mit den Verwaltungsleitungen bekommt die Zusammenarbeit eine neue Dimension, weil den neuen Kolleginnen und Kollegen durch die leitenden Pfarrer und die Kirchenvorstände in ihren Gemeindeverbünden unmittelbar administrative Aufgaben verantwortlich übertragen werden und sie als Vollzeitkraft hauptamtlich und Vollzeit vor Ort sind“, führt Petra Sapp aus.
„Die Gemeindeverbünde sind in den letzten Jahren immer größer geworden und die Herausforderungen an die leitenden Pfarrer und die ehrenamtlichen Mandatsträger in den Kirchenvorständen immer größer“, erläutert Petra Sapp. „Die Entlastung des Ehrenamtes ist dringend notwendig. Vor allem der Einsatz der Kirchenvorstände braucht professionelle und hauptamtliche Unterstützung“, stellt der leitende Pfarrer des Pastoralen Raums Lennestadt, Christoph Gundermann, fest. „Zudem gilt es, auch das Seelsorgeteam in administrativen und verwaltungstechnischen Angelegenheiten zu entlasten, um Freiraum für seelsorgliche und pastorale Arbeit zu schaffen“, pflichtet ihm Schauerte bei.
Aufgaben immer komplexer
„Die Verwaltung in den Kirchengemeinden wird an vielen Stellen komplexer und nimmt immer mehr Raum ein. Neben den großen Themenblöcken Finanzen, Liegenschaften und Personal sind neue Herausforderungen wie Datenschutz, Arbeitsschutz und Umsatzsteuer hinzugekommen“, erklärt Gundermann als Leiter des Pastoralverbundes. Zunächst wird Schauerte sich aber der Herausforderung stellen müssen, die sehr unterschiedlichen Situationen und die handelnden Personen in einem Pastoralen Raum mit zwölf Pfarreien und zahlreichen Kapellengemeinden kennenzulernen. „Selbstverständlich wird uns auch der Neuaufbau von Pastoral und Verwaltung durch die herausfordernde Corona-Situation beschäftigen“, stellt Pfarrer Gundermann fest.
Hier sieht auch Thomas Schauerte eine wesentliche Aufgaben: „Die Kirche wird getragen von den Menschen vor Ort. Diese Vielfalt gilt es zu pflegen und der Gemeindearbeit gute Rahmenbedingungen zu schaffen.“ Und weiter: „In vielen Bereichen haben wir als katholische Kirche in der Vergangenheit Vertrauen verloren. Ich hoffe, dass wir es schaffen, dieses Vertrauen zurückzugewinnen und so auch die gute Arbeit, die jeden Tag von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden z.B. in der Seelsorge, Caritas und Jugendarbeit geleistet wird, sichtbar wird.“