Saalhausen. Die Pfarrkirche in Saalhausen soll für mehr als 800.000 Euro renoviert werden. Jetzt wurden die Pläne der Gemeinde vorgestellt.
„Wir wollen die Kirche erhalten und zwar so, wie unsere Generation sich das vorstellt.“ Alfons Heimes vom Kirchenvorstand der St. Jodokus-Gemeinde, stellte am Donnerstagabend in einer Gemeindeversammlung in der Kirche die dringende notwendige Innenrenovierung des Gotteshauses vor.
Gemeinsam mit den Architektinnen Mechthild Clemens und Barbara Maas vom Architekturbüro Clemens und Maas in Arnsberg, erläuterte Heimes den bereits seit drei Jahren akribisch durchdachten Plan, die Saalhauser Kirche zu neuem Glanz zu bringen. Der Kerngedanke dabei ist eine so genannte Werktagskapelle einzurichten, die den gemäßigten Besucherzahlen innerhalb der Woche gerecht wird. Dafür haben die erfahrenen Architektinnen den Chorraum der alten, ursprünglichen Kirche vorgesehen.
Neuer Eingang
Dazu wird ein barrierefreier neuer Eingang an der Südseite der Kapelle entstehen. Ein bereits vorhandenes Fenster wird zur Eingangstür erweitert. Nachforschungen ergaben, dass es früher bereits einen Eingang gab, der später verschlossen wurde. Die „neue“ Werktagskapelle soll ca. 40 Personen Platz bieten. Die Planungen sehen vor, diesen Raum mittels Glaswand inklusive zwei Türen vom großen Kirchenraum abzutrennen und separat zu beheizen. Die bestehende Heizanlage wird diesen Anforderungen mit geringen Veränderungen gerecht.
Barrierefreiheit
Neben dieser grundlegenden Veränderung bestehen noch weitere notwendige Renovierungsmaßnahmen, z. B. eine Modernisierung der Beleuchtung, ein neuer Anstrich, barrierefreie Eingänge in die große Kirche und die Renovierung der Kirchenbänke. Insgesamt soll die St. Jodokus-Pfarrkirche mit neuen und alten Elementen eine positive Ausstrahlung erhalten. So soll das sonst in der alten Kirche stehende Taufbecken nun symbolträchtig im Eingangsbereich auf der Mittelachse der großen Kirche platziert sein. Die Kanzel soll in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt werden und auch die Kreuzigungsgruppe, die sich zur Zeit im Nebenchor befindet, kommt an ihren alten Ort am Hochaltar zurück.
Klare Strukturen
„Es geht uns darum den Raum wieder zu klären und so wiederherzustellen, wie er ursprünglich gedacht war“, so die Architektinnen, sie möchten den Bedürfnissen der Gemeinde gerecht werden und gleichzeitig die klassischen Gestaltungselemente einer Kirche sinnvoll einsetzen. Die zahlreichen jungen und älteren Interessierten verfolgten die Ausführungen gebannt und brachten einige weitere Gedanken mit ein.
Kirchenrenovierung kostet mehr als 800.000 Euro
Die Kosten der Renovierung, die im nächsten Jahr starten und ein Jahr andauern wird, betragen laut Planungsstand von vor drei Jahren insgesamt 818.000 Euro. Mehr als die Hälfte, 458.000 Euro, werden aus Kirchensteuergeldern bestritten, den Eigenanteil der Gemeinde von 360.000 EUR müssen durch verschiedene Fördermittel für Denkmalpflege, Fördermittel des BKM (Beauftragter der Bundesregierung für Angelegenheiten der Kultur und der Medien), der Deutschen Stiftung für Denkmalschutz sowie letztendlich auch durch finanzielle Mittel der Kirchengemeinde gedeckt werden.
Der Kirchenvorstand hat dazu ein Spendenkonto mit der Nummer DE37 4606 2817 0016 4742 00 zur Sanierung der Pfarrkirche bei der Volksbank Bigge-Lenne eG eingerichtet.
Pfarrer Christoph Gundermann zeigte sich begeistert von den dargestellten Ideen und detaillierten Ausführungen: „Mir gefällt, dass bei Ihrer Planung deutlich wird, dass wir eine Struktur in der Kirche haben.“ Er bedankte sich bei dem Planungsteam rund um die Architektinnen, dem Pfarrgemeinderat sowie dem Kirchenvorstand, insbesondere bei Alfons Heimes, und stimmte zum Abschluss passend das Lied „Ein Haus voll Glorie schauet“ an.