Attendorn. Christoph Hengstebeck übernimmt das neugeschaffene Amt der Verwaltungsleitung im katholischen Pastoralverbund Attendorn. Das sind seine Aufgaben:

Wenn Christoph Hengstebeck seinem Hobby frönt und 200 Jahre alten Möbeln aus dem Klassizismus mit viel Ausdauer und Fachwissen neues Leben einhaucht, dann ist er in seinem Element. Dann riecht es in der Werkstatt nach Schellack und Knochenleim. Es sind die historischen Handwerkstechniken und die Rezeptur der natürlichen Rohstoffe, die einem antiken Möbel zu neuem Glanz verhelfen, ohne seine lange Geschichte zu verleugnen.

Das Wissen um die Wirkung der richtigen Rezeptur, die Ausdauer, die Detailverliebtheit und der Blick fürs Wesentliche, die er für sein Hobby braucht, sind wichtige Eigenschaften, die ihm künftig auch bei seiner neuen beruflichen Herausforderung helfen werden. Christoph Hengstebeck übernimmt nämlich zum 1. Juli das neugeschaffene Amt der Verwaltungsleitung im katholischen Pastoralverbund Attendorn.

Lange Zeit im Finanzwesen

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„Auf mich wartet ein Stückweit Pionierarbeit“, ist sich Hengstebeck sicher. Der 54-jährige Attendorner hat vor der neuen Herausforderung Respekt – ist sich aber sicher, dass ihm seine beruflichen Erfahrungen und Kompetenzen weiterhelfen werden, diese neue Aufgabe zu meistern. Und auf die kann er reichlich zurückgreifen. Rund 30 Jahre arbeitete der Vater eines 20-jährigen Sohnes und einer 18-jährigen Tochter in der Sparkassen-Finanzgruppe – zuletzt sieben Jahre beim Dachverband aller Sparkassen in Berlin. „Ich wollte beruflich nochmal etwas völlig Neues machen. Die Chance in einem komplett neuen Berufsbild mein Wissen und meine Erfahrungen einbringen zu können und als Pionier mein Arbeitsumfeld selbst gestalten zu dürfen, hat mich überzeugt“, berichtet Christoph Hengstebeck. „Ich freue mich darauf, das, was ich im Beruf erlernt habe, künftig für die Kirche einsetzen zu können.“

„Verwaltungs-Leitungen werden schon bald zum Alltag in vielen Gemeinden gehören und die Kirchenverwaltung vor Ort administrativ leiten und gestalten“, erklärt Petra Sapp. Sie ist als Fachbereichsleiterin bei den kooperierenden Gemeindeverbänden Hellweg, Hochsauerland-Waldeck und Siegerland-Südsauerland für die Außendienstmitarbeiter und Verwaltungs-Leitungen von mehr als 250 Kirchengemeinden zwischen Hamm und Siegen verantwortlich.

Aufgabenbereiche

Zu den Aufgabenbereichen der Verwaltungs-Leitungen gehören beispielsweise die Leitung des nichtpastoralen Personals, die Führung des Haushaltes, die Verwaltung von Liegenschaften und auch die verantwortliche Begleitung von Baumaßnahmen.

„Die Verwaltungs-Leitungen werden in Zukunft der zentrale Ansprechpartner für organisatorische Fragen in den Gemeinden sein. Sie koordinieren die Arbeiten der Gremien, achten auf die Einhaltung des finanziellen und gesetzlichen Rahmens und haben zukünftige Herausforderungen im Blick.“

Den Rücken frei halten

„Insbesondere für die Pfarrer soll so in den großen Verbünden wieder mehr Raum für Seelsorge geschaffen werden“, erklärt Petra Sapp.

Hengstebeck will in seiner neuen Funktion durch Übernahme von Leitungsaufgaben entlasten: „Ich halte dem Pastoralteam und den Gremien auch den Rücken frei. Dadurch können sie sich auf ihre eigentliche Aufgabe konzentrieren.“

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Dem kann auch Pfarrer Andreas Neuser nur beipflichten. „Die Verwaltung in den Kirchengemeinden wird an vielen Stellen komplexer und nimmt immer mehr Raum ein. Neben den großen Themenblöcken Finanzen, Liegenschaften und Personal sind neue Herausforderungen wie Datenschutz, Arbeitsschutz und Umsatzsteuer hinzugekommen“, erklärt der Leiter des Pastoralverbundes. Das alleine mit ehrenamtlichen Kirchenvorstehern zu leisten werde immer schwieriger.

Dessen ist sich auch Christoph Hengstebeck sicher: „Ich bin katholisch sozialisiert und der Glauben und die Kirche gehören zu meinem Leben. Ich möchte durch meine Arbeit dazu beitragen, dass die Kirche (wieder) einen festen Platz in unserem Leben hat“, gibt er zu Protokoll.