Attendorn. Zum 1. November ziehen die Ehrenamtler mit ihren fair gehandelten Waren aus der ehemaligen Tenne des Pfarrhauses in die Ennester Straße 13 um.

Der Eine-Welt-Laden in Attendorn hat ein neues Ladenlokal gefunden. Die Ehrenamtler des gemeinnützigen Vereins, der seit einigen Jahren fair gehandelte Lebensmittel, Kunsthandwerke und Textilien in der ehemaligen Tenne des Pfarrhauses am Kirchplatz 4 verkauft, ziehen zum 1. November dieses Jahres in die Ennester Straße 13 um – unmittelbar gegenüber der Nicolai-Apotheke. Also einen Steinwurf vom Pfarrhaus entfernt. „Wir haben bereits feststellen dürfen, dass sich die Einzelhändler und auch unsere neuen Vermieter auf uns freuen und sie komplett hinter unserer Arbeit stehen“, freut sich Adelheid Lütteke, 1. Vorsitzende des Vereins, auf den bevorstehenden Umzug.

Monatlicher Mietzuschuss

Die einstige Tenne des Pfarrhauses müssen sie aus dem Grunde verlassen, weil die Kirchengemeinde den Platz für ihren Eigenbedarf in Anspruch nimmt. „Unser Pfarrbüro wird umgebaut und wir bekommen einen neuen Verwaltungsleiter“, hatte Gemeindereferentin Ina Huneck-Schüttler bereits vor Wochen im Gespräch mit dieser Redaktion betont. Deshalb muss der Eine-Welt-Laden nun weichen.

Öffnungszeiten und Infos

Öffnungszeiten: Mittwochs und samstags von 9.30 Uhr bis 13 Uhr; dienstags, donnerstags und freitags von 14.30 Uhr bis 18 Uhr sowie bei Anfrage.

Mehr Infos im Netz unter: www.weltlaeden.de/attendorn/

Neue Mitarbeiter sind immer gern gesehen und herzlich willkommen.

Die Suche nach einem neuen Standort gestaltete sich für die engagierten Ehrenamtler gar nicht so einfach, denn: „Für uns war klar, dass wir uns alleine auf keinen Fall ein Ladenlokal inklusive Miete ans Bein binden können“, erklärt Ehrenamtlerin Luise Springob vor dem Hintergrund, dass sie den knapp 20 Quadratmeter großen Raum im Pfarrhaus immer mietfrei nutzen konnten. Das wird in der Ennester Straße zwar nicht mehr gehen, dafür bekommt der Verein aber einen monatlichen Mietzuschuss von der Stadt, die wiederum den Kontakt zu den Eigentümern Marco und Birgit Pieper vermitteltet hat. „Wir haben sicherlich auch andere Angebote bekommen, die wirtschaftlich lukrativer gewesen wären“, betont Marco Pieper, Architekt in der Hansestadt, auf Nachfrage. Aber: „Wir haben uns für den Eine-Welt-Laden entschieden, weil das Engagement der Mitarbeiter wirklich beeindruckend ist. Da kann man nur den Hut vor ziehen.“ Auch dank dieses Engagements dürfe sich Attendorn bekanntlich seit 2011 Fairtrade-Stadt nennen.

Sortiment wird größer und anspruchsvoller

Bedingt durch den Umzug in die Ennester Straße, wo der Verein künftig rund 70 Quadratmeter zur Verfügung hat und damit mehr als das Dreifache im Vergleich zur ehemaligen Tenne, sei eine konzeptionelle Neuausrichtung unabdingbar. Im Klartext: Das Sortiment wird größer und anspruchsvoller, es gibt längere und neue Öffnungszeiten und einige neue Mitarbeiter. Neben fair gehandelten Lebensmitteln wie den stadteigenen Kaffee Bellebaum’s Traum, Tee, Honig oder Schokolade ergänzen bald fair gehandelte Kinderkleidung und kunstgewerbliche Accessoires das Angebot. Zudem hat der Verein eine eigene Homepage geschaltet, führt faire Stadtführungen durch und gehört dem Weltladen-Dachverband an. Wenn alles glatt läuft, kann der Umzug in diesem Monat starten. Planmäßig wollen Lütteke und ihre vielen Mitstreiter dann zum Weihnachtsgeschäft eröffnen. In einem komplett renovierten Ladenlokal mit neuer Heizung, neuem Boden und neuer Beleuchtung.

Mobiliar geschenkt bekommen

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Sogar beim Mobiliar bekommt der Verein externe Unterstützung: Die Ladeneinrichtung des Einzelhändlers „Schuster ProFashion“ an der Kölner Straße, die dem Eigentümer der Immobilie gehört, wandert komplett in den Besitz des Eine-Welt-Ladens. Die Nachmieter des Bekleidungsgeschäftes, bekanntlich Mode Maiworm, wollen das Mobiliar laut Michael Schuster von „ProFashion“ nicht übernehmen. „Wir wollen nochmal etwas Gutes tun“, betont Michael Schuster, der Ende Oktober in den Ruhestand geht.