Meggen/Lennestadt. Der Heimatverein Meggen fordert die Stadt auf, den Beschluss über die Bebauung des Bahnhofsgrundstücks zu kippen.

Die Diskussion um die Neubebauung des Bahnhofsgrundstücks in Meggen bleibt heiß. Vor der öffentlichen Ratssitzung am kommenden Mittwoch, 24. Juni, ab 18 Uhr in der Sauerlandhalle fordert der geschäftsführende Vorstand des Heimatvereins Meggen „Mein Meggen“ e.V. die Stadt auf, ihre Entscheidung zurückzunehmen.

Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Bauen hatte sich in seiner letzten Sitzung mehrheitlich für den Planentwurf der Incler GmbH entschieden.

„Wir erwarten von den Entscheidungsträgern in Politik und Verwaltung unserer Forderung nach Transparenz nachzukommen, von dem bisher gefassten Beschluss Abstand zu nehmen und das Projekt wieder vom Kopf auf die Füße zu stellen, indem die Bürger von Meggen am Entscheidungsprozess über die zukünftige Gestaltung ihres Ortes wieder mit eingebunden werden“, heißt es in der Stellungnahme, die von den geschäftsführenden Vorstandsmitgliedern Jost Nöller, Hermann Dörnemann, Hermann Droste und Wolfgang Bong unterzeichnet ist.

So sieht der Entwurf der Meggener Bauherrengemeinschaft für die Neubebauung des Bahnhofsgrundstücks aus.
So sieht der Entwurf der Meggener Bauherrengemeinschaft für die Neubebauung des Bahnhofsgrundstücks aus. © WP | Stadt Lennestadt

Neben dem Konzept der Incler GmbH hatte eine Investorengruppe aus Meggen, zu der auch der Vorsitzende des Heimatvereins Jost Nöller gehört, ein Konzept eingereicht, das aber in der finalen Abstimmung im Fachausschuss keine Mehrheit bekam.

In der Stellungnahme des Heimatvereins heißt es weiter: „Unser Verein verfolgt keine parteipolitischen Ziele und es geht uns auch nicht um ein Votum für einen bestimmten Investor. Wir orientieren uns einzig und allein daran, was für unseren Ort Meggen wichtig ist. Wichtig ist nicht nur die Gestaltung des Areals an sich, sondern auch die breite Zustimmung der Meggener Bürger für ein späteres Vorhaben.“

Bürgerversammlungen gefordert

Dabei sei festzustellen, dass bisher weder die ARGE Dorfentwicklung Meggen e.V. noch der Heimatverein in die jetzt vorliegenden Planungen zur Bebauung des Gebietes eingebunden worden seien. Umso maßgeblicher sei nunmehr – angesichts der breit geführten und teilweise emotionalen Diskussion in der Öffentlichkeit – nicht nur eine Beteiligung der ARGE und des Heimatvereins, sondern die der gesamten örtlichen Bevölkerung im Rahmen einer oder mehrerer Bürgerversammlungen. Dort sollten die potenziellen Investoren die Möglichkeit haben, ihre Pläne zur Bebauung des Bahnhofsareals darzulegen und zur Diskussion zu stellen.

46 Besucher dürfen Ratssitzung beiwohnen

Die Stadtverwaltung weist auf folgende Regelungen beim Besuch der Ratssitzung hin:

Einlass ist ab 17.30 Uhr barrierefrei über den Haupteingang Links möglich. Mitarbeiter der Stadtverwaltung stehen am Eingang bereit und geben entsprechende Hinweise.

Neben Ratsvertretern, Mitarbeitern der Verwaltung und Vertretern der Presse können bis zu 46 Besucher an der Sitzung teilnehmen.

Bis zum jeweiligen Sitzplatz ist ein geeigneter Mund-/Nasenschutz zu tragen. Gleiches gilt für alle Bereiche außerhalb des Sitzplatzes (Eingang, Ausgang, Wege zum WC).

Weitergehende Vorschläge der Bürger seien dabei für die Umsetzung der späteren Bebauung weitestgehend zu berücksichtigen.

„Wir sind allerdings der Meinung, dass die Vorhaben sich auch und besonders von den Proportionen her nicht nur am bestehenden Ortsbild zu orientieren haben, sondern in ihrer Gestaltung der emotionalen Mitte unseres Dorfes mit dem gesamten Vorplatz inklusiv denkmalgeschütztem Ehrenmal und Brunnen Rechnung zu tragen haben.“

Beide Konzepte im Internet

Angesichts der Diskussionen in der Öffentlichkeit und im Ort hat die Stadt am Wochenende beide Entwürfe der Investoren auf ihrer Homepage veröffentlicht. Interessierte Bürger können dort beide Konzepte mit Bildern und Lageplänen einsehen und auch die Entwicklungsgeschichte des Projekts noch einmal nachvollziehen (www.lennestadt.de). Das Thema soll am Mittwoch in der Ratssitzung, die wegen der Coronasituation nicht im Ratssaal, sondern in der Sauerlandhalle stattfindet, im öffentlichen Teil beraten werden.

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Ob die Stadt von ihrem gefassten Beschluss zurück tritt, wie es der Heimatverein nun fordert, ist unklar. Denn der Beschluss war kein Beschlussvorschlag an den Stadtrat, sondern eine finale Entscheidung. Eine nochmalige Beschlussfassung war und ist nicht vorgesehen - und aus rechtlichen Gründen möglicherweise gar nicht möglich.

„Ich kann nicht erkennen, dass das möglich ist, das müsste zunächst geprüft werden“, so Bürgermeister Stefan Hundt. Die Entscheidung des Fachausschusses sei kein Schnellschuss gewesen, sondern gut vorbereitet worden. Und alle Beteiligten hätten eine schnelle Entscheidung gefordert, sagte Hundt, der im Stadtrat am Mittwoch ausführlich zu dem Thema Stellung nehmen will.