Drolshagen. Im April 2018 wurde die Brücke bei Drolshagen gesprengt, seit Mittwoch ist sie wieder für den Verkehr offen. Und das sogar für knapp 300 Tonner.

Nach 27-monatiger Bauzeit ist sie fertig: die neue Talbrücke Öhringhausen. Am Mittwochvormittag wurde sie zusammen mit dem Landesbetrieb Straßen NRW sowie den bauausführenden Unternehmen – Firma Mees aus Lennestadt und Firma Straßen- und Tiefbau Kirchhundem – offiziell in Betrieb genommen. Seitdem ist auch wieder der Verkehr auf der Bundesstraße 54/55 freigegeben. Ein wichtiger Verbindungspunkt im Kreis Olpe.

Im April 2018 wurde die damals 130 Meter lange Brücke gesprengt und in den darauffolgenden zwei Jahren und drei Monaten für insgesamt 6,8 Millionen Euro wieder neu aufgebaut. „Für ein derart großes Projekt ist das Rekordzeit“, sagte Karl-Josef Fischer, Pressesprecher von Straßen NRW, bei dem Eröffnungstermin am Mittwochmorgen. Zwischenzeitlich hatte der Landesbetrieb die Fertigstellung für Anfang des Jahres prognostiziert – zu optimistisch. Denn für die Abdichtung des Brückenüberbaus benötigte man gutes Wetter. Mit den Bitumen-Schweißbahnen unter der Fahrbahn sollte sichergestellt werden, dass kein Wasser in den Beton eindringt. Eine Maßnahme, die man erst nach Februar angehen konnte, nachdem Bodenfrost und Schnee unwahrscheinlich wurden.

Pendler zwischen Olpe und Drolshagen mussten Umweg in Kauf nehmen

Trotz der zeitlichen Abweichung vom ursprünglichen Plan sei laut Fischer besonders erfreulich gewesen, dass die Baumaßnahme ohne größeres Murren in der Bevölkerung akzeptiert worden sei. „Es gibt einige Pendler, die täglich die Strecke von Olpe nach Drolshagen fahren und wegen dieser Baumaßnahme einen Umweg in Kauf nehmen mussten“, so Fischer weiter. Bei diesen Menschen, aber auch bei den Anwohnern bedankte er sich für deren Geduld.

Für Ulrich Seibel, Projektleiter bei Straßen NRW, ist die Talbrücke Öhringhausen seine letzte offizielle Baustelle. Er wird Ende des Monats in den Ruhestand gehen. „Mein selbst erklärtes Ziel war es, die Brücke noch fertig zu stellen. Das habe ich jetzt geschafft“, so Seibel. Er fand nicht nur lobende Worte über das Bauwerk selbst, das mit seinen vier Hohlkästen aus Spannbeton für eine hohe Stabilität sorge, sondern auch über alle beteiligten Mitarbeiter. „Gute, schnelle und gewissenhafte Arbeit ist nicht selbstverständlich – und deswegen umso wichtiger.“ Eine der baulichen Besonderheiten: der U-förmige Trog des Hohlkastens. Dieser wurde in einem Stück betoniert, allein für diese Betonierarbeiten wurden 27 Stunden benötigt.

Talbrücke Öhringhausen- So sieht sie nach dem Neubau aus

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Schwerlastroute zwischen Siegerland und Ruhrgebiet

Da sich die Talbrücke Öhringhausen innerhalb der Schwerlastroute befindet, die das Siegerland mit den Häfen im Ruhrgebiet verbindet – Gelsenkirchen und Duisburg – können hier auch Großtransporter mit der zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 70 Stundenkilometer herfahren. Als maßgebliche Brückenbelastung wurde ein 299 Tonnen schweres Fahrzeug bei der Bauplanung zugrunde gelegt.

Derartige Transporter waren bei der gestrigen Brückeneröffnung noch nicht unterwegs – wohl aber eine Handvoll Autofahrer, die die Öffnung der Brücke direkt nutzten und den Spalier stehenden Arbeitern fröhlich zuwinkten.