Olpe/Drolshagen. Bau der Öhringhauser Talbrücke dauert länger.

Die Prognosen, schon zu Beginn des Jahres 2020 mit dem Bau der Talbrücke Öhringhausen(B 55) zwischen Olpe und Drolshagen fertig zu sein, waren zu optimistisch. Das räumte der Pressesprecher von Straßen.NRW, Karl-Josef Fischer, im Gespräch mit unserer Zeitung während einer Baustellenbesichtigung ein. Fischer und Bauüberwacher Lars Führt nahmen die drei Großbaustellen rund um die B 55 und die A 45-Anschlussstelle Olpe in Augenschein und zeigten sich mit dem Fortgang der Arbeiten zufrieden.

Lars Führt (links) und Karl-Josef Fischer (beide Straßen.NRW Südwestfalen) auf der neuen Talbrücke.
Lars Führt (links) und Karl-Josef Fischer (beide Straßen.NRW Südwestfalen) auf der neuen Talbrücke. © WP | Foto: Josef Schmidt

Auch, wenn sich die Autofahrer noch etwas gedulden müssten: „Realistisch wird es wohl bis Mai dauern, dann wollen wir alle drei Baustellen sozusagen in einem Guss abgeschlossen haben und die B 55 hier wieder freigeben“, so Fischer. Vor allem für die Abdichtung des Brückenüberbaus benötige man gutes Wetter. Mit den Bitumen-Schweißbahnen unter der späteren Fahrbahn, so Fischer, „stellen wir sicher, dass kein Wasser in den Beton eindringt.“ Führt: „Der Winter kann noch für Überraschungen sorgen. Häufig fällt ja im Februar noch reichlich Schnee.“

Zu optimistisch

Auf das große Hinweisschild eingangs der Baustelle angesprochen, auf dem von einer Brückenfertigstellung im November 2019 zu lesen ist, meinte Fischer, das sei ein Missverständnis gewesen, seine Behörde habe Anfang 2020 als frühestmöglichstes Fertigstellungsdatum genannt. Und selbst das sei zu optimistisch gewesen.

Lebensdauer: 100 Jahre

Die neue Öhringhauser Talbrücke wird zwischen den Widerlagern rund 132 Meter lang sein. Die Fahrbahnbreite reduziert sich auf drei Spuren und rund 15 Metern.

Prognostizierte Lebensdauer laut K. J. Fischer: 100 Jahre.

13 Millionen Euro verbaut

Lars Führt zum aktuellen Baufortschritt: „Die Pfeiler, das Widerlager und der Brückenüberbau sind weitgehend fertig, derzeit wird das Gelände unterhalb der Brücke wieder instandgesetzt.“ Zudem würden die sogenannten „Kappen“ auf der Brücke hergerichtet, die Grundlage für den Fußweg seien, das Geländer aufnähmen sowie die Leitplanken.

Unter dem Brückenneubau wird fleißig gebaggert.
Unter dem Brückenneubau wird fleißig gebaggert. © WP | Foto: Josef Schmidt

Um welche Größenordnung es sich beim Gesamtprojekt handelt, macht das Kostenvolumen deutlich. Fischer: „In zwei Jahren sind hier rund 13 Millionen Euro verbaut worden, rnd 7,5 Millionen für die Brücke inklusive Nebenkosten, rund 2,5 Millionen für die Anschluss-Stelle zur Autobahn und rund 3 Millionen für die Regenwasserbehandlungsanlage. Das ist beachtlich.“

Lob für die Baufirmen

Die Brückenbauarbeiten führen die Firmen Straßen- und Tiefbau Kirchhundem und Mees (Lennestadt) in Gemeinschaft aus. Den Ausbau der A 45-Anschluss-Stelle Straßen- und Tiefbau, die Regenwasserbehandlungsanlage die Tiefbauer Knoche und Trippe aus Schmallenberg - ebenfalls in Arbeitsgemeinschaft.

Karl-Josef Fischer erinnerte daran, dass die drei Projekte „Öhringhauser Talbrücke“, Regenwasserbehandlungsanlage und der Umbau des A 45-Autobahnanschlusses Olpe im Mai 2020 nach rund zwei Jahren bewältigt sein würden: „Alles in allem hat das hier sehr gut geklappt. Das ist eine Leistung, die die beteiligten Firmen hier erbracht haben, mit der wir sehr zufrieden sein können.“

A 45-Zufahrt wieder frei

Auch eine gute Nachricht für die Autofahrer hatte Karl-Josef Fischer mitgebracht: „Die Bauarbeiten auf der B 55 von und zur A 45 werden am Donnerstag dieser Woche vorerst abgeschlossen, die vierspurige Straßenführung wie vor Beginn der Baustelle ist dann wieder freigegeben.“ Der 2. Bauabschnitt erfolge erst im Frühjahr.