Attendorn. Vermutlich stammen die menschlichen Überreste aus der Zeit vor dem großen Stadtbrand im Jahr 1783. Untersuchungen der Experten dauern an.

Mitarbeiter einer Drolshagener Tiefbaufirma haben in der vergangenen Woche menschliche Überreste, vermutlich aus der Zeit vor dem großen Stadtbrand im Jahr 1783, in der Attendorner Innenstadt gefunden.

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Nach unseren Informationen stießen die Bauarbeiter, die im Auftrag der Stadt seit einigen Monaten Kloster- und Rathausplatz im Rahmen des Innenstadtentwicklungskonzeptes neu gestalten, innerhalb der Mauern der alten Klosterkirche auf die Skelette. Also zwischen dem heutigen Rathauseingang und dem Sparkassengebäude. Die menschlichen Überreste sollen knapp unterhalb der Oberfläche gelegen haben.

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Offenbar trat bei den Arbeiten zunächst die Nordwand der ehemaligen Klosterkirche zu Tage, anschließend tauchten weitere Mauern auf, die allerdings noch nicht zugeordnet werden können. Da Bestattungen in Kirchen früher nicht unüblich waren, wird der Fund nach Recherchen unserer Redaktion zwar als bedeutsam, aber nicht als ungewöhnlich eingestuft. Gesichert ist, dass die Familie der Freiherren von Fürstenberg in der alten Klosterkirche beigesetzt wurden. Die Grablege wurde jedoch 1821 aufgelöst und verschwand schließlich komplett durch den Neubau des Sparkassengebäudes in der 1950er Jahren.

Ergebnisse in einigen Wochen

Nach dem Fund informierte das Bauunternehmen sofort die Stadt Attendorn, die wiederum den Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), Außenstelle Olpe, informierte. Um Grabschändungen über das lange erste Mai-Wochenende zu verhindern und die Fachleute bei den weiteren Ausgrabungen nicht zu stören, einigten sich Stadt, LWL und eine beauftragte Grabungsfirma darauf, keinerlei Informationen zum Skelett-Fund preis zu geben.

Klarheit über Alter, Geschlecht und Herkunft der Skelette wird es vermutlich erst in einigen Wochen geben, wenn die Archäologen ihre Untersuchungen abgeschlossen haben. Fragen zum weiteren Vorgehen der Experten wollte die LWL-Außenstelle aus Olpe weder beantworten noch eine Einordnung des Fundes vornehmen. Erst nach Abschluss der Untersuchungen würde man an die Öffentlichkeit gehen. Die Arbeiten der Tiefbauer aus Drolshagen gehen indes weiter.