Kreis Olpe. Fast 20 Prozent der in NRW gemeldeten Corona-Neuinfektionen entfallen auf den Kreis Olpe. Dieser argumentiert mit seinem Testverhalten.

Am Wochenende sind die bestätigten Corona-Fälle im Kreis Olpe nochmal sprunghaft angestiegen: 38 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden meldete der Kreis am Sonntag. Zum Vergleich: Im gleichen Zeitraum sind in ganz NRW laut Angaben des Landeszentrums für Gesundheit (LZG) in Bochum 197 bestätigte Corona-Fälle hinzugekommen. Demnach entfallen knapp 20 Prozent der Neuinfektionen allein auf den Kreis Olpe.

Ergebnisse der Reihentestungen

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Der Grund für diesen überdurchschnittlich hohen Anstieg liegt im Testverhalten. „Die Zahlen sind auf die Ergebnisse der Reihentestungen zurückzuführen, die wir in den Senioren- und Pflegeeinrichtungen durchgeführt haben“, erklärt Kreispressesprecher Hans-Werner Voß am Montagvormittag.

Bereits in der vergangenen Woche hatte Kreisdirektor Theo Melcher Stellung zu der Vermutung genommen, dass der Kreis Olpe ein Corona-Hotspot sei – mit tatsächlich mehr Verstorbenen (aktuell 28) als die Nachbarkreise. Seiner Aussage nach sei der Kreis Olpe jedoch kein „Corona-Hotspot“, sondern ein „Test-Hotspot“. Im Gegensatz zu anderen Kreisen habe das Gesundheitsamt in Olpe sich nämlich dazu entschlossen, auch bei fehlender Symptomatik vorsorglich in zahlreichen Pflegeeinrichtungen zu testen, um dort frühzeitig Schutzmaßnahmen zu ergreifen.