Lennestadt/Kirchhundem. Die Wandersaison im Kreis Olpe dürfte matschig starten, weil viele Waldwege in schlechtem Zustand sind. Das dürfte noch länger so bleiben.
Der Start in die neue Wandersaison, der Anfang März traditionell in den Terminkalendern vieler Wandergruppen und -abteilungen steht, wird vielerorts zu einer matschigen Angelegenheit werden. Massiver Holzeinschlag, kombiniert mit dem Dauerregen der letzten Monate haben viele Wege im Staats- und Privatwald in ackerähnliche Mondlandschaften verwandelt. Bis die Schäden beseitigt sind, wird es noch einige Wochen, wenn nicht sogar Monate dauern.
Gutes Beispiel für die derzeitige Lage im Forst ist der beliebte Wanderweg vom Benolper Kreuz über den 599 Meter hohen Buscheid zur Hohen Bracht. Mit schwerem Gerät hat das Forstamt hier massiv sogenanntes Käferholz eingeschlagen, um der Verbreitung des Borkenkäfers in noch gesunde Bestände Einhalt zu gebieten. Denn nach wie vor hat die schnelle Beseitigung des befallenen Holzes aus dem Wald Priorität. Dass die schweren Maschinen und Fahrzeuge auf dem vom Regen aufgeweichten Boden nicht nur Spuren, sondern tiefe Krater und Gräben hinterlassen, liegt auf der Hand.
Umgekippte Bäume blockieren die Wege
Das gleiche Bild zeigt sich in Privatwaldbeständen. Hier und da blockieren auch noch einige vom Sturm der letzten Wochen umgekippte Bäume, die noch nicht aufgearbeitet wurden, die Wege. „Wir können die Erholungssuchenden nur um Verständnis bitten“, so Jürgen Messerschmidt, Leiter des Regionalforstamts Kurkölnisches Sauerland in Olpe.
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Denn der Zustand der Waldwege wird sich nicht ohne Weiteres ändern. Denn erst, wenn das Käferholz geschlagen und abgefahren sowie keine weiteren Käfernester in der Umgebung auftauchen, kommt eine Instandsetzung der Wege in Betracht. Was auch logisch ist: Was nutzt teurer Wegebau, wenn kurz danach schwere Holzerntemaschinen und Abfuhr-Lkw wiederum die Wege befahren müssen. „Denn die Instandsetzung kostet viel Geld“, so Messerschmidt.
Es sei gut möglich, dass der eine oder andere Weg vorher abgeschoben wird, um Kosmetik zu betreiben, aber eine nachhaltige Neubefestigung durch Materialauftag ist erst geplant, wenn alle Arbeiten abgeschlossen sind. Das Forstamt werde dabei versuchen, stark frequentierte Strecken als erstes auf Vordermann zu bringen.
Hohe Kosten für ordentlichen Wegebau
Zu diesen gehört sicherlich der besagte Weg vom Benolper Kreuz zur Hohen Bracht, der auch ein Teil des Qualitäts-Wanderwegs „Veischeder Sonnenpfad“ ist. Die IG-Veischedetal, die den Weg betreut, bietet deshalb für Wanderer eine Umgehung des zerstörten Weges an, die an einem Dreieck-Zeichen gut zu erkennen ist. Der Weg verläuft nicht über den Buscheid, sondern um die Erhebung herum, um dann wieder auf den Sonnenpfad zu treffen.
Bei allem Verständnis für die Waldbauern, die sich einen milden Winter mit viel Regen von Oktober bis April gewünscht hatten, sehnen nicht nur die Wanderfreunde ein Ende der „Nasszeit“ herbei. Jürgen Messerschmidt kann das verstehen, hat es als Forstmann dennoch lieber, wenn es noch weiter regnen würde. „Der Boden ist als Wasserkörper immer noch nicht gesättigt.“ Heißt: Noch immer ist das Wasser nicht so tief eingedrungen, dass die Fichten auch im Sommer genug Wasser saugen können, um sich gegen den Käfer zu wehren.