Finnentrop. DRK und Gemeinde Finnentrop wollen Mobilitätsangebot um einen weiteren Baustein erweitern. Doch für das Vorhaben braucht es viele Ehrenamtliche.

Seit zwölf Jahren schon verbessert der Bürgerbus als Ergänzung zum bestehenden ÖPNV das Mobilitätsangebot in der Gemeinde Finnentrop. Ehrenamtliche Fahrer kutschieren auf drei verschiedenen Linien zwischen Finnentrop, Bamenohl und Weringhausen die Bürgerbusgäste dabei von A nach B – und das an Werktagen gleich sechs Mal am Tag. Immerhin nutzen rund 13.000 Menschen dieses Angebot jährlich. Allerdings bleiben diejenigen, die etwa im Frettertal leben, außen vor, denn hier hält der Bus (leider) nicht.

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Doch Verbesserung ist nun in Sicht. Nicht mit einem zweiten Bürgerbus, dafür aber mit einem E-Auto, das ausnahmslos alle Finnentroper in Zukunft nutzen sollen. Auf Initiative von Barbara Sander-Graetz, Quartiersentwicklerin des DRK in Finnentrop, möchte das Deutsche Rote Kreuz in Kooperation mit der Gemeinde Finnentrop ein E-Auto für Bürger an den Start bringen. In einer Bedarfserhebung für die Region sei nämlich herausgekommen, dass das Thema Mobilität ein ganz zentrales sei.

Idee stammt aus Birkenfeld

„Wir wollen mit diesem zusätzlichen Angebot einen Mehrwert für die Gemeinde und durch das E-Auto mehr Teilhabe schaffen“, erklärt Sander-Graetz, die sich Anschauungsmaterial aus Birkenfeld (Rheinland-Pfalz) geholt hat – dort gibt es ein solches E-Auto-Projekt schon seit einigen Jahren. Dass dort erfolgreiche Konzept wollte Sander-Graetz nun auf Finnentrop übertragen und bekommt dabei Unterstützung von der Gemeinde.

Kontaktaufnahme

Wer sich als Ehrenamtler engagieren und das E-Auto-Projekt unterstützen möchte, kann sich bei Barbara Sander-Graetz melden. Tel.: 0151 / 20994918; sander-graetz@kv-olpe.drk.de.

Weitere Infos im Netz unter www.drk-kv-olpe.de

Und so soll’s gehen: In einem ersten Schritt können sich interessierte Ehrenamtler, die als Fahrer bzw. Fahrerinnen helfen wollen, bei Sander-Graetz melden. Neben den Fahrern braucht es noch einen Kümmerer, also jemanden, der sich um die Pflege des Autos bemüht und Freiwillige, die später die telefonische Koordination übernehmen. Denn der Bürger, der das Auto etwa für einen Arztbesuch „buchen“ möchte, soll sich tags zuvor telefonisch (Nummer wird dann bekannt gegeben) beim E-Auto-Team melden, um einen Abhol-Termin zu vereinbaren. Er selber sitzt nämlich nicht hinter dem Lenkrad, das übernehmen die Ehrenamtler, die dafür keinen Personenbeförderungsschein brauchen, denn das Vorhaben läuft unter dem Titel „Fahrgemeinschaft“, und es handelt sich somit auch nicht um eine gewerbliche Beförderung.

Als Dienstwagen anmelden

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Die Gemeinde würde das Auto als Dienstwagen anmelden, um bürokratische Hürden zu überspringen, und das Fahrzeug könnte zudem am Rathaus aufgeladen werden. Fahrpreise gibt es keine, dafür soll sich das Projekt über kleine Spenden der Fahrgäste finanzieren. Wichtig noch: Das E-Auto wird nicht auf der Strecke des Bürgerbusses eingesetzt, um kein doppeltes Angebot zu schaffen.

Um keine Konkurrenzsituation zum bestehenden örtlichen Taxiunternehmen zu schaffen, soll das E-Auto explizit nicht für Krankenfahrten, Fahrten außerhalb des Gemeindegebietes und auch nicht für Nachtfahrten eingesetzt werden. „Wir wollen und werden damit sicher keine Parallelstrukturen aufbauen“, beteuert daher auch Birgit Eberhardt, Fachbereichsleiterin Soziale Arbeit beim DRK.

Seine Unterstützung sagte Bürgermeister Dietmar Heß gerne zu, denn: „Wir können mit dem E-Auto nämlich zwei grundsätzliche Dinge bedienen – den Klimaschutz und die Mobilität bei uns.“