Finnentrop. . Der Bürgerbusverein Finnentrop feiert seinen zehnten Geburtstag. Ehrenamtler schließen eine Lücke im Angebot des öffentlichen Nahverkehrs.

„Verwaltung und Rat der Gemeinde Finnentrop empfinden ihre Arbeit als wertvolle Bereicherung des Lebens in unserer örtlichen Gemeinschaft, als Ausdruck des Gemeinsinns der Mitwirkenden und als Vorbild bürgerschaftlichem Engagements“, lobte Bürgermeister Dietmar Heß (CDU) am Samstag das Engagement des Bürgerbusvereins Finnentrop.

Das Gemeindeoberhaupt bedankte sich damit beim Vereinsvorstand um die Vorsitzende Dr. Heidi Zimmermann, bei den Fahrerinnen und Fahrern, beim Routenplaner Bernhard Lubeley und der Mitarbeiterin der Gemeinde Finnentrop, Brigitte Kümhof, für ihren Einsatz.

Feier in der Schul-Mensa

Der Bürgerbusverein feierte am Samstag mit Vertretern befreundeten Bürgerbusvereine seinen zehnten Geburtstag in der Mensa der Gesamtschule. Bürgermeister Heß hob hervor, dass die Zahlen von 131 000 Fahrgästen, etwa 600 000 gefahrenen Kilometern und 18 ehrenamtlichen Fahrern für sich sprechen. Der Bürgerbus schreibe damit weiter an seiner Erfolgsstory, der noch weitere Kapitel folgen mögen.

Nicht allen sei vor der Vereinsgründung bewusst gewesen, welcher Bedarf bestand und dass sich ehrenamtliches Engagement so lohnen würde. Mit der Arbeit des Bürgerbusvereins und dem persönlichen Einsatz von Vorstand und Fahrern sei eine Bürgerinitiative entstanden, die eine Lücke im Angebot des öffentlichen Nahverkehrs schließe, so Heß.

Mit dem Bürgerbus unterwegs sein

„Hier haben Bürger die Initiative ergriffen, anderen zu helfen, insbesondere mobilitätseingeschränkten Menschen die Teilhabe am öffentlichen Leben zu ermöglichen. Der ÖPNV dient auf dem Land nur noch als Grundversorgung auf niedrigem Niveau, was man beklagen kann, was aufgrund der zur Verfügung stehenden Mittel vielleicht auch nachvollziehbar ist“, betonte der Bürgermeister, der ferner hervorhob, dass die Akteure nicht über den ÖPNV lamentierten, sondern sich der Gründung eines Bürgerbusvereins widmeten.

Das Mittel zum guten Zweck, der Bürgerbus, werde erst durch die Begeisterung und den Einsatz der Ehrenamtlichen zum Zugewinn der örtlichen Gemeinschaft, weil nicht nur Menschen von A nach B gefahren werden, sondern auch soziale Arbeit mit Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft geleistet werde.

Nicht nur freudige Ereignisse

Dr. Heidi Zimmermann ließ die Geschichte Revue passieren, die nicht nur von freudigen Ereignissen geprägt war. Der Anstoß zur Vereinsgründung sei aus dem Arbeitskreis „Soziale Agenda“, namentlich von Gertrud Wiebelhaus, erfolgt. Nach Bedarfsermittlung, Infoveranstaltung, schriftlicher Umfrage, dem Verteilen von Flyern und der zwingenden Zusage der Gemeinde Finnentrop, die Bürgschaft zu übernehmen, wurde am 8. Februar 2007 der Verein gegründet. „Bei der ersten Mitgliederversammlung im März waren es bereits 39 Mitglieder und 13 Fahrer“, blickte Zimmermann zurück.

Mit finanziellen Mitteln des Landes NRW, der Gemeinde, der Sparkasse Finnentrop und Sponsoren wurde der Bus angeschafft und ist seit dem offiziellen Starttermin im Februar 2008 an fünf Tagen in der Woche in den Ortsteilen Bamenohl, Finnentrop und Weringhausen unterwegs.

Diverse technische Probleme

Diverse technische Probleme des Fahrzeugs stellten den Vorstand und die Fahrer immer wieder vor Herausforderungen, die mit Bravour gemeistert wurden. Keiner resignierte, so dass die Zahl der Fahrer weiter anstieg. „Die Gründung des Bürgerbusvereins hat mir viel gebracht. Es war spannend und abwechslungsreich, fast wie ein Überraschungsei. Wer auf dem Sprung ist, sollte beim Bürgerbusverein anfangen“, so Zimmermann.