Kreis Olpe. Aus bisher 23 mit Personal besetzte Filialen der Volksbank Bigge-Lenne sollen bis 2023 nur noch 10 werden. Die Umsetzung beginnt in diesem Jahr.
Die Volksbank Bigge-Lenne will in diesem Jahr mit der Umsetzung ihres neuen Standortkonzeptes beginnen. Bis 2023 soll es nur noch zehn statt wie bisher 23 Filialen geben, die mit Personal besetzt sind. „Wir werden Strukturen und Abläufe an das deutlich veränderte Kundenverhalten, bedingt durch die Digitalisierung, anpassen“, kündigt Vorstandsmitglied Bernd Griese bei der Vorstellung des Jahresergebnisses an.
Allein acht Filialen sind im Kreis Olpe betroffen, wie die Volksbank bereits im Sommer mitteilte: Elspe, Fretter, Helden, Kirchhundem, Meggen, Rönkhausen, Saalhausen und Welschen Ennest. Bis 2023 soll das neue Konzept umgesetzt werden.
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Ob die Filialen komplett geschlossen oder in SB-Center umgewandelt werden, stehe noch nicht fest, teilt die Volksbank auf Nachfrage mit. Auch ein Zeitplan für die einzelnen Filialen sei noch nicht vollendet. Neben den Beratungszentren in Altenhundem, Attendorn und Grevenbrück wird das Geldinstitut im Kreis Olpe dann nur noch in Bamenohl und Würdinghausen mit Personal vertreten sein.
Volksbank mit Geschäftsjahr 2019 zufrieden
„Die große Mehrheit der Bankgeschäfte erledigt der Kunde heute selbstständig und digital“, erklärt Bernd Griese. Erst bei größeren Themen wie Geldanlage, Immobilienfinanzierung oder Altersvorsorge entstehe persönlicher Kontakt, der an den übrig gebliebenen Standorten, aber auch telefonisch und digital weiterhin möglich sei.
Mit dem zurückliegenden Geschäftsjahr zeigen sich Bernd Griese und seine Vorstandskollegen Andreas Ermecke und Michael Griese indes zufrieden: „Wir haben unsere Marktpositionen sowohl im Privat- als auch im Firmenkundensegment weiter ausbauen können.“
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Die aussagekräftigste Zahl, die diese Entwicklung bestätigt, ist das betreute Kundenvolumen, also die Summe der Geschäfte, die die Volksbank mit ihren Mitgliedern und Kunden betreibt: Dieses ist um 7,2 Prozent auf mehr als 3,9 Milliarden Euro angestiegen. Davon entfallen 56 Prozent auf die Kunden im Kreis Olpe (Lennestadt, Attendorn, Finnentrop, Kirchhundem). Ferner umfasst das Geschäftsgebiet noch Teile des Hochsauerlandkreises.
Wertpapiere in Niedrigzinsphase immer gefragter
Besonders deutlich gewachsen ist das Wertpapiergeschäft. Die Bestände konnte um 20 Prozent auf knapp 570 Millionen Euro gesteigert werden. „Wertpapieranlagen und Immobilieninvestitionen sind sinnvolle Anlageformen, um in der gegenwärtigen und andauernden Niedrigzinsphase positive Renditen zu erreichen“, macht Bernd Griese deutlich.
Die Volksbank Bigge-Lenne berichtet von stabilen Erträgen. „Wir werden der Vertreterversammlung eine Dividende von vier Prozent für unsere über 47.000 Mitglieder vorschlagen“, resümierte Michael Griese. Unter der Marke „WertVoll“ sollen zudem weitere Leistungen entwickelt werden, von denen die Volksbank-Mitglieder exklusiv profitieren.
Der Ausblick werde durch die anhaltend niedrigen Zinsen allerdings getrübt. „Die Altersvorsorge in klassischen Anlageformen wird weiter erschwert. Nachfolgende Generationen werden dadurch massiv benachteiligt“, prognostiziert Bernd Griese. Doch insgesamt blieben die Zukunftsperspektiven positiv. „Die Volksbank Bigge-Lenne steht in der Mitte der Gesellschaft und bleibt in der Region fest verankert.“