Attendorn. Die Lücke wird geschlossen: Das Schuhhaus Hammerschmidt mit Sitz in Menden wird im Frühjahr eine Filiale an der Ennester Straße eröffnen.

Als einen Magneten für den Attendorner Einzelhandel beschrieb Bürgermeister Christian Pospischil das weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Schuhhaus Hoberg an der Ennester Straße. Als im Frühjahr vergangenen Jahres bekannt wurde, dass Inhaber Klaus Walter Hoberg (79) aus altersbedingten und gesundheitlichen Gründen Ende Oktober 2019 schließen würde, stimmte dies nicht nur den Bürgermeister, sondern auch die zahlreichen Kunden und die gesamte Einzelhändlerschaft traurig.

1919 von Josef Hammerschmidt gegründet

Die Unternehmensgruppe Hammerschmidt Toll ist laut eigenen Angaben ein inhabergeführtes, familiäres Handelsunternehmen mit Fachgeschäften und Fachmärkten im Unternehmensbereich Schuhe. Gegründet wurde es im Jahr 1919 von Josef Hammerschmidt.

Im Jahr 2010 übernahm das Schuhhaus Hammerschmidt fünf Filialen vom Schuhhaus Toll. Seitdem besteht die Gruppe aus zwei Unternehmen: der Schuhhaus Hammerschmidt GmbH & Co. KG und der TOM GmbH. Ausschließlich in der TOM GmbH ist Thomas Toll Mitinhaber und Geschäftsführer.

In den verschiedenen Abteilungen sowie Fachbereichen beschäftigt die Unternehmensgruppe rund 280 Mitarbeiter in Vollzeit-, Teilzeit- und Geringfügigen-Beschäftigungsverhältnissen.

Mehr Informationen unter: www.schuhhaus-hammerschmidt.de

Auf die schlechte Nachricht von damals folgt pünktlich zum Jahreswechsel eine überaus erfreuliche: Ab dem Frühjahr, planmäßig ab März, wird sich das in Südwestfalen ebenfalls bekannte und traditionsreiche Schuhhaus Hammerschmidt mit Sitz in Menden in den Hoberg-Räumlichkeiten niederlassen. Das Familienunternehmen, laut eigner Aussage das führende Schuhfilialunternehmen im Märkischen Kreis, besitzt mehrere Filialen etwa in Hagen, Hamm, Neheim und Iserlohn.

Eine große Kinderabteilung

„Attendorn ist ein kaufkraftstarker Standort. Wir glauben fest daran, ein Schuhfachgeschäft hier erfolgreich betreiben zu können“, erklärt Geschäftsführer Michael Hammerschmidt, der den Familienbetrieb gemeinsam mit Bruder Oliver führt, auf Nachfrage dieser Redaktion. Und: „Wir legen großen Wert darauf, für die Kunden, die gerne noch in den Laden kommen, den stationären Verkauf aufrecht zu erhalten“, ergänzt Hammerschmidt vor dem Hintergrund, dass immer mehr Kollegen bzw. Mitbewerber schließen würden. Gleichzeitig verspricht er ein umfassendes Angebot mit Herren-, Damen- und Sportschuhen sowie einer großen Kinderabteilung am künftigen Standort in Attendorn.

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Klaus Walter Hoberg, der seit den 1960er Jahren sein Schuhhaus in vierter Generation geführt hatte, war es immer ein wichtiges Anliegen, einen, wie er sagt, „adäquaten Nachfolger“ zu finden. Das sei ihm gelungen. Er betont: „Es ist wunderbar, dass mit dem Schuhhaus Hammerschmidt ein kompetentes Unternehmen nach Attendorn kommt. Für den hiesigen Raum ist das eine absolute Bereicherung.“ In den vielen Gesprächen mit seinen neuen Mietern, die einen langfristigen Mietvertrag unterschrieben hätten, habe er einfach gespürt, dass die Mendener mit demselben Enthusiasmus den Schuhverkauf leben würden.

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Eine erfreuliche Meldung auch für Bürgermeister Christian Pospischil: „Es ist super, dass wir diese Lücke schließen können und bei uns Schuhe auf einem ganz hohen Niveau verkauft werden. Es zeigt aber auch, dass wir unsere leeren Ladenlokale immer besser vermietet bekommen.“ Das tröste über den Hoberg-Verlust doch hinweg.

Schuhhaus Hammerschmidt an der Hauptstraße in der Fußgängerzone in Menden. Bald wird es eine Filiale auch in Attendorn geben.
Schuhhaus Hammerschmidt an der Hauptstraße in der Fußgängerzone in Menden. Bald wird es eine Filiale auch in Attendorn geben. © Arne Poll

Umbau schreitet voran

Bis zur Eröffnung im Frühjahr gilt es für Geschäftsführer Michael Hammerschmidt, ein motiviertes Team zusammenzustellen. Dazu sucht er nicht nur VerkäuferInnen sowie Aushilfen, sondern auch eine Filialleiterin bzw. einen Filialleiter.

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Parallel wird das Ladenlokal an der Ennester Straße seit einigen Wochen grundlegend saniert und umgebaut. So wird die Verkaufsfläche auf mehr als 500 Quadratmeter erweitert und eine neue Klima-/Belüftungsanlage findet ihren Platz. „Die Kunden dürfen sich auf ein komplett anderes Erscheinungsbild im Vergleich zum Schuhhaus Hoberg freuen“, wollte Klaus Walter Hoberg aber noch keine Details preisgeben. Der Senior ist sich aber sicher, dass sein einstiger Mitbewerber problemlos in die großen Fußstapfen seines Vorgängers treten wird.