Olpe. Weil die Bürokratie immer mehr Zeit in Anspruch nimmt, bekommt der Pastoralverbund mit Ralf Henze einen Verwaltungsleiter. Was er in Olpe vorhat.

Immer mehr Verwaltung, immer weniger Zeit für Seelsorge – auf diesen einfachen Nenner lässt sich die Arbeit vieler leitender Pfarrer in katholischen Gemeinden bringen. Nicht zuletzt der Priestermangel sorgt dafür, dass viele Pfarreien zusammengelegt und neue, größere Strukturen geschaffen werden. Das gilt auch für den Pastoralverbund Olpe.

Doch Pfarrer Clemens Steiling darf sich ab Januar 2020 über Entlastung freuen. Mit Ralf Henze steht ihm dann einer der ersten Verwaltungsleiter im Erzbistum Paderborn zur Seite. „Pastorale Räume und Verbünde sind mittlerweile wie kleine Unternehmen. Und da ist es gut, wenn uns ein Fachmann bei der Verwaltung unterstützt und entlastet“, lautet sein erstes Resümee über die neue Personalkonstellation.

Projekt „Zukunftsbild Kirche“

Im Rahmen des Projekts „Zukunftsbild Kirche“ des Erzbistums Paderborn ist es ein vorrangiges Ziel, Verwaltungsleiter in den Pastoralen Räumen und Pastoralverbünden zu installieren. Sie sollten sich fortan mit den administrativen Aufgaben beschäftigen und als Mitarbeiter der Gemeindeverbände vor Ort echte Entlastung bringen. In den letzten Jahren und Jahrzehnten haben nämlich gerade die wachsenden Verwaltungsaufgaben die Geistlichen und Kirchenvorstände immer mehr in Anspruch genommen, wodurch ihnen die Zeit für eigentliche Aufgaben fehlte.

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Bereits seit 2018 ist Ralf Henze Außendienstmitarbeiter im Pastoralverbund Olpe und entlastet mit seiner Arbeit sowohl das Pastorale Team, als auch die Ehrenamtlichen, die sich zum Beispiel in den Kirchenvorständen engagieren. „Außendienstmitarbeiter sind schon heute ein wichtiges Verbindungsglied zwischen der Seelsorgeeinheit vor Ort und der Kirchenverwaltung in den Gemeindeverbänden. Sie sind auf beiden Seiten ‘am Puls der Zeit’und können so koordinieren, entlasten und vermitteln“, stellt Petra Sapp fest. Sie ist bei den Gemeindeverbänden des Kooperationsraums Mitte als Fachbereichsleiterin künftig auch für die sechs ersten Verwaltungsleiter in den katholischen Pfarrgemeinden zwischen Hamm und Siegen verantwortlich.

Der Verwaltungsleiter nehme in seiner neuen Funktion eine herausragende Rolle ein. „Bisher waren Außendienstmitarbeiter der Gemeindeverbände in den Kirchengemeinden begleitend und beratend tätig. Die neuen Verwaltungsleiter erhalten von den Kirchenvorständen und leitenden Pfarrern Befugnisse, etwa in den Bereichen Haushalt, Personal und Bau übertragen“, erklärt Petra Sapp.

Das ist der neue Verwaltungsleiter

Wenn man Ralf Henze nach seiner Motivation fragt, die zur Bewerbung als Verwaltungsleiter führte, nennt der Familienvater und Volljurist zwei wesentliche Gründe: „Es war für mich die Möglichkeit, mich beruflich noch einmal neu zu orientieren. Außerdem sah ich darin die Gelegenheit, an der Weiterentwicklung der katholischen Kirche teilzuhaben.“ Bevor Henze im Gemeindeverband 2018 als Außendienstmitarbeiter anfing, war er unter anderem Leiter der Personal- und Rechtsabteilung der rechtsfähigen kirchlichen Stiftung Marien-Hospital in Euskirchen und als Geschäftsführer des Deutschen Roten Kreuzes im Kreisverband Siegen-Wittgenstein tätig.

Eindrücke der Natur haben für Anne Gerlach PrioritätZwischen seinem Arbeitgeber und sich selbst sieht der 51-Jährige ein verbindendes Element: „Die katholische Kirche vertritt im Kern christliche Werte, die ich selbst für richtig und wichtig halte“, erläutert er. „In den letzten Jahren hat der Ruf der Kirche einen erheblichen Schaden genommen, auch durch Probleme, die durchaus hausgemacht sind. Man muss daran arbeiten, dass die Kirche sich dahingehend verändert, dass die Werte wieder im Mittelpunkt stehen und die Leute erkennen, dass das Christentum auch heute Relevanz besitzt.“