Attendorn. In zwei Jahren könnte der neue Alte Bahnhof in Attendorn fertig sein. Für das Bauvorhaben stehen 5,2 Millionen Euro zur Verfügung.

Zehn Jahre wurde über die Umgestaltung und Nutzung des Alten Bahnhofs nicht nur im Stadtrat kräftig gestritten. Zwischenzeitlich schien das Projekt wegen der aus dem Ruder laufender Kosten schon beerdigt.

Am Mittwochabend zog die Stadtverordnetenversammlung einen Schlussstrich und signalisierte einstimmig grünes Licht für das Millionenprojekt. „Warum das so lange gedauert hat, müssen die Historiker beantworten“, war Bürgermeister Christian Pospischil nach der Entscheidung sichtlich erleichtert.

Für Pospischil ist die jetzt beschlossene Planung „keine Verlegenheitslösung“. Der Bürgermeister sprach von einem „Projekt, das zu einem guten Ende geführt werden kann“ und einem „wirtschaftlich tragfähigen Konzept“. Auch SPD-Fraktionsvorsitzender Uli Bock freute sich, dass das „Zerreden endlich ein Ende hat“.

Kein Blankoscheck

Langjährige Kritiker wie Ralf Warias (FDP/Grüne) konnten ebenfalls zustimmen. „Wir wollten nicht von Anfang an einen Blankoscheck ausstellen“, betonte Warias. In dem einstimmigen Beschluss heißt es: „Da kein Umbauzuschlag eingeplant ist, derzeit noch diverse Fachkonzepte wie Küche, Brandschutz, Statik, TGA, Wärmeschutz erarbeitet werden müssen, Verhandlungen mit dem Mieter und der Pächterin noch zu finalisieren sind, diverse Planungsschritte zu leisten sind und zukünftige Preiserhöhungen nicht berücksichtigt wurden, ist es aus Sicht des Bürgermeisters anzuraten, insgesamt Finanzmittel für das Projekt in Höhe von 5.230.000 Euro bereitzustellen.“

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Neben Haushaltsresten in Höhe von 1.23 Mio. Euro aus den Vorjahren ist im Haushalt 2020 für die Umgestaltung des Alten Bahnhofs ein Ansatz von 500.000 Euro vorgesehen. Für die Jahre 2021/2022 wurden Verpflichtungsermächtigungen von 3,5 Mio. Euro festgesetzt.

Die Zahlen

In der Sitzungsvorlage heiß es weiter: „Die Reduzierung der Baukosten beim Veranstaltungssaal und den Gruppenräumen um 314.611 Euro auf nunmehr 2.230.926 Euro würde zu einer Reduzierung der Förderung von 2.007.833,40 Euro anstatt 2.290.987 Euro (minus 283.153,60 Euro) führen und den investiven Eigenanteil bei diesem Projekt von 254.554 auf 223.092,60 Euro (minus 31.461,40 Euro) senken.“

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Zur Erinnerung: Der Stadt Attendorn wurde von der Bezirksregierung Arnsberg im September einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 2.290.987 Euro überreicht. Die Fördermittel stammen aus dem Investitionspakt Soziale Integration im Quartier NRW 2019. Zum Gesamtprojekt „Entwicklung des Gebäudes Alter Bahnhof“ gehören das Jugendzentrum mit einem Jugendcafé, das Bürgerhaus mit Veranstaltungssaal und Gruppenräumen und ein Gastronomiebetrieb.

Der mögliche Zeitplan: Die Baumaßnahme mit den Abrissarbeiten soll Mitte 2020 beginnen. Eine Inbetriebnahme wird nach einer Mindestbauzeit von 18 Monaten zum 1. Januar 2022 angestrebt.