Attendorn. Sozialdemokraten aus der Hansestadt wollen Freiluft-Veranstaltungen besser vor schlechtem Wetter schützen. Zu teuer und zu viel Aufwand:
Für Organisatoren wie Besucher von Outdoor-Veranstaltungen ist es extrem bitter, wenn das Wetter nicht mitspielt und das Event im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser fällt. Nur kann niemand verhindern, dass auch die Attendorner, etwa beim Besuch des Gauklerfestes, beim Kultursommer oder auf dem Martinimarkt, den Regenschirm aufspannen müssen. Geht es nach dem Willen der SPD, dann sollen genau diese Freiluftveranstaltungen in Zukunft besser vor Schlechtwetter-Phasen geschützt werden.
Teils massive Einschränkungen
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Deswegen sollte die Verwaltung prüfen, ob es nicht möglich sei, Veranstaltungen beispielsweise auf dem Alten Markt oder in der Fußgängerzone mit Hilfe von mobilen, temporär genutzten Überdachungen regenfester zu machen. Einen entsprechenden Antrag lehnten die anderen Fraktionen im Bauausschuss jedoch mehrheitlich ab. Mit konkreten Vorschlägen, wie solche Überdachungen denn aussehen könnten, wartete SPD-Fraktionschef Uli Bock allerdings nicht auf. „Mobile Überdachungen, in welcher Form auch immer, würden uns helfen, wetterunabhängiger zu feiern“, erklärte Bock zu den grundsätzlichen, aber noch wenig konkreten Überlegungen. In ihrer Antragsbegründung weisen die Sozialdemokraten unter anderem darauf hin, dass besagte Schlechtwetter-Phasen in der Vergangenheit des Öfteren zu teils massiven Einschränkungen bzw. finanziellen Einbußen für die Veranstalter geführt hätten, „exemplarisch seien das Gauklerfest, Karneval oder auch der Weihnachtsmarkt genannt“, heißt es in dem abgelehnten Antrag.
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„Das Wetter-Risiko trägt nun mal der Veranstalter“, entgegnete Michael Brüser von der CDU und sein Fraktionschef Wolfgang Teipel ergänzte: „Viele Fragen sind nicht geklärt und es ist uns schlicht zu teuer. Zudem glaube ich nicht, dass sich die betroffenen Anwohner darüber freuen würden.“ Daniel Guttstein, sachkundiger Bürger der UWG, hatte sich bei den Kosten schlau gemacht und erklärt, dass solche Überdachungen zwischen 5000 und 50.000 Euro kosten würden: „Das ist nicht mal so eben gemacht.“
Man müsste in den Bestand eingreifen
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Eine Umsetzung, betonte auch Bürgermeister Christian Pospischil, sei aus vielerlei Hinsicht schwierig, beispielsweise aus Gründen des Brandschutzes. Er nannte ein Beispiel: „Wenn wir auf dem Alten Markt eine mobile Überdachung hinstellen und dann brennt es im Obergeschoss des Südsauerlandmuseums, wie soll die Feuerwehr dorthin kommen und den Brand löschen?“
Zudem müsse man sich intensive Gedanken machen über die Art der Überdachung, über die Unterhaltung, den Auf- und Abbau, die Gefahrenwehr, über Windlasten und die Kosten. Ganz zu schweigen von weiteren, sicherheitsrelevanten Aspekten. Darüber hinaus seien Eingriffe in den Bestand der gerade erst fertiggestellten Fußgängerzone alles andere als wünschenswert und sinnvoll, ergänzte der Bürgermeister.