Kreis Olpe. Herbstastern liefern prächtige Farben, sagt der Gartenexperte Thomas Kramer aus Olpe. Wie die richtige Bepflanzung und Pflege aussehen sollte.

Manche brauchen einfach ein bisschen länger und das ist auch gut so. Stellen Sie sich mal vor, im Frühling würde es warm, die ganze Welt fing an zu blühen und nach sechs Wochen wäre alles vorbei. Das wäre nicht nur aus Sicht von Gartenfreunden eine Katastrophe, sondern auch aus Sicht anderer Lebewesen, deren Nahrungskette komplett wegfallen würde.

Daher ist es gut so wie es ist, Blüten und Farben vom Frühjahr bis zum Herbst und genau jetzt zum Ende der Gartensaison liefern uns Herbstastern genau diese prächtigen Farben im Staudenbeet und dazu Nahrung für Bienen und Insekten. Wer also etwas für Natur und Umwelt tun möchte, kommt nicht umhin, Astern in den Garten zu pflanzen.

Was es zu beachten gibt

Es gibt zwar Frühlings- und Sommerastern, aber die meisten Sorten fallen uns jetzt ins Auge. Bei der Auswahl muss man einiges beachten, besonders im Hinblick auf Größe und Farbe. Von der Kissenaster, die nur 30-40 cm hoch wird, bis zur Raublattaster mit einer Höhe bis 1,50 m geht vieles und bei den Farben geht das Spektrum von Weiß über Rosa, Rot und Blau bis hin zu Lilatönen. Die hohen Sorten müssen gestützt werden da sie sonst bei Wind und Regen leicht umknicken bzw. auf den Boden gedrückt werden. Im Beet gehören sie nach hinten und zeitig eingesetzte Stützringe machen sie stabil.

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Ideal ist auch ein Gartenzaun, an dem man sie etwas festbinden kann. Man sollte auch wissen, dass Astern immer etwas Arbeit machen, besonders die höheren Sorten. Sie müssen alle zwei bis drei Jahre ausgegraben, geteilt und wieder neu eingepflanzt werden.

Macht man es nicht, stehen sie schnell zu dicht und werden dann sehr anfällig gegen Pilzerkrankungen wie Mehltau und Asternwelke. Bei Mehltau immer das ganze Blattwerk nach der Blüte entfernen und über die braune Tonne entsorgen. Wenn die Astern im Sommer schlaff werden, herunterhängen und anfangen welk zu werden, können Sie die Pflanzen nur komplett ausgraben und entsorgen, denn der Pilzbefall würde im nächsten Jahr wieder auftreten.

Sonniger Standort ist wichtig

Jetzt aber keine Angst bekommen, wenn Sie sich etwas Mühe machen, klappt das schon mit den Astern. Wenn ich bei vielen Staudenarten empfehle, einen mageren Boden zu verwenden – bei Astern ist es anders. Geben Sie Ihnen beim Pflanzen und im Frühjahr immer etwas Kompost oder einen organischen Dünger. Ein sonniger Standort ist wichtig und bei längerer Trockenheit sollte man wässern.

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Ich verwende am liebsten die Kissenastern. Sie sind deutlich unkomplizierter als die hohen Sorten und mit der Vielzahl von margeritenartigen Strahlenblüten bilden sie im Herbst noch einmal einen echten Höhepunkt im Garten. Die prächtigen Farben leuchten richtig und durch die flächige Ausbreitung fallen sie sofort ins Auge. Durch die dichte Wuchsform sind sie im Sommer praktisch ein robuster Bodendecker um den sogar Schnecken einen Bogen machen.

Diese Sorten sind empfehlenswert

Daher kann man Aster dumosus Sorten auch als Einfassungen von Beeten verwenden. Was sie allerdings nicht mögen, ist Staunässe. Pflanzen Sie Kissenastern also nicht in Senken und wirklich an einen sonnigen Standort, auch wenn Sie im heißen Sommer ab und zu mal gießen müssen. Wenn nicht, können die Pflanzen schnell an Mehltau erkranken. Ich nehme gerne die Sorte Aster dumosus ‘Prof. Kippenberg’, deren Blüte einen lavendelähnlichen Farbton hat. Die Sorte Aster dumosus ‘Augenweide’ ist dunkel-violett und Aster dumosus ‘Kassel’ leuchtend rot. Viel Pflege brauchen alle nicht. Nach der Blüte zurückschneiden und im Frühjahr etwas organischen Dünger geben, das war es. So einfach deckt man den Tisch für Bienen und Insekten.


Viel Spaß beim Gärtnern
wünscht Ihnen Ihr Thomas Kramer