Attendorn. Gleich drei Säulen haben ihren Platz auf dem Parkplatz Mühlwiese an der Umgehungsstraße gefunden. Simpler Ladevorgang mit Hilfe einer Handy-App.

Am Feuerteich, am Hallenbad und gegenüber des Rewe-Centers „Auf der Tränke“ stehen schon seit geraumer Zeit Ladestationen der Bigge-Energie für Elektro-Autos. Nun sind vor wenigen Wochen vier weitere Tanksäulen dazu gekommen: eine auf dem Parkplatz des neuen Kinos und gleich drei Säulen auf dem ebenso neuen Parkplatz Mühlwiese an der Umgehungsstraße. Da jede Säule über zwei Steckdosen verfügt, können ab sofort bis zu sechs Elektro-Fahrzeuge nebeneinander und gleichzeitig an der Mühlwiese aufladen.

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Für Manuel Vogt, stellvertretender Tiefbauamtsleiter der Hansestadt, ist der Parkplatz deshalb ein idealer Standort. „Wir haben hier den nötigen Platz und konnten die Zuleitungen problemlos verlegen“, betont er mit Blick auf die Tatsache, dass für die drei Säulen ein einfaches Versorgungskabel nicht mehr ausreichend war. Eine Trafostation musste her.

In der Innenstadt wäre dieses Vorhaben aufgrund mangelnden Platzes schwierig geworden. „Und so nehmen wir in der City auch keine Parkplätze weg“, weist Armin Fahrenkrog, Leiter Energievertrieb der Bigge-Energie, den Betreiber der E-Ladestationen, auf einen weiteren Vorteil des gewählten Standortes hin.

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Ganz nebenbei können die Autofahrer, wollen sie in der Zwischenzeit in der Attendorner Innenstadt beispielsweise einkaufen gehen, kostenlos auf dem Parkplatz stehen bleiben.

Bislang kostenlos

Ins Portemonnaie greifen mussten die Besitzer von E-Autos bislang für den Ladevorgang noch nicht, doch das wird sich in etwa zwei bis drei Wochen ändern, betont Fahrenkrog. Dann kostet die Kilowattstunde 31 Cent (ohne Grundgebühr). Dass die Ladesäulen bislang kostenfrei nutzbar waren, lag daran, dass die Säulen bislang nicht eichrechtskonform waren. Doch mittlerweile habe die Firma Mennekes, von denen die blauen Säulen mit gelbem Blitz stammen, eine entsprechende Zulassung erhalten.

23 Ladesäulen in Betrieb

Ein mit einer 44-Kw-Batterie ausgestattetes Elektroauto benötigt etwa zwei Stunden, bis es komplett aufgeladen ist (natürlich unter der Voraussetzung, dass es komplett leer war).

In Olpe, Drolshagen, Wenden und Attendorn hat die Bigge-Energie derzeit 23 Ladesäulen im Betrieb. In naher Zukunft kommen (wie berichtet) zehn Säulen auf Lennestädter Stadtgebiet hinzu.

„Allerdings muss die Firma nun sämtliche Zähler sowie die Software austauschen. Erst dann wird das Laden kostenpflichtig“, erklärt Fahrenkrog. Wer sein elektrisch betriebenes Fahrzeug etwa an der Mühlwiese künftig aufladen möchte, kann dies recht simpel tun.

Kunden der Bigge-Energie müssen nur die „TankE-App“ herunterladen und können dann mit dem Handy die Tanksäule „freischalten“.

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Autofahrer, die nicht Kunden des hiesigen Stromversorgers sind, können per „Ad hoc-Verfahren“ auftanken. Dafür müssen sie einen QR-Code, der sich an der Säule befindet, abscannen und sind dann berechtigt zu tanken. Die Rechnung können die Nutzer dann beispielsweise mit dem Bezahlungsdienst „Paypal“ begleichen. Kunden der Bigge-Energie erhalten eine separate Rechnung.

Vom langfristigen Erfolg der Elektro-Mobilität auch hierzulande ist Armin Fahrenkrog vollends überzeugt. „Es wird weiter zunehmen, das merken wir bereits jetzt am Tankverhalten unserer Kunden“, sagt er und ergänzt: „Aber natürlich werden die Diesel und Benziner nicht aussterben. Gerade die Langstreckenfahrer wollen ja nicht ständig anhalten müssen.“

Reichweite: rund 350 Kilometer

Elektrisch betriebene Fahrzeuge wie der Renault Zoe, der unter anderem über eine 44-Kilowatt-Batterie verfügt, hätten eine Reichweite von rund 350 Kilometern, sagt der Leiter Energievertrieb der Bigge-Energie. Deswegen würden sicherlich auch in Zukunft weitere Tanksäulen für E-Autos in Attendorn aufgestellt. Wenngleich es derzeit, so versichert Fahrenkrog, keinerlei Pläne in diese Richtung gebe.