Finnentrop. Die Gemeinde Finnentrop führt das interkommunale Projekt „LenneSchiene“ fort. Sie möchte drei Bereiche in Finnentrop mittelfristig aufwerten.

Junge Menschen zieht es oft vom Land in die große Stadt, beispielsweise um zu studieren. Manche kommen eines Tages zurück, andere bleiben der dörflichen Heimat für immer fern. Was kleinere Kommunen dagegen tun können: Den Jugendlichen eine berufliche Perspektive bieten und das Wohnumfeld so attraktiv wie möglich gestalten.

Die Gemeinde Finnentrop versucht, genau diesem Anspruch gerecht zu werden und hat sich deshalb bereits im August 2016 gemeinsam mit sieben anderen Städten und Gemeinden, die im Lennetal liegen, dazu entschlossen, das interkommunale Projekt „LenneSchiene“ fortzusetzen. Dieses läuft bereits seit 2009 und hat zum Ziel, städtebauliche und ökologische Aufwertungen im Umfeld der Lenne vorzunehmen. Im Zuge des mit europäischen Geldern geförderten Projektes hat die Gemeinde laut eigener Aussage „Erreichbarkeit und Erlebbarkeit der Lenne“ gesteigert. So ist bekanntlich aus einer Brache des Bahnhofs in Finnentrop der Lennepark entstanden. Und der Bahnhof selbst hat an Attraktivität gewonnen. Nicht zu vergessen der Ausbau des Radwegenetzes, der noch nicht abgeschlossen ist. Nun möchte die Gemeinde mittel- und langfristig vor allem folgende drei Bereiche an der Lenne aufwerten: Das Bahnhofsumfeld, den Lennepark und die Kleingartenanlage in den Thyssen-Wiesen.

Lennepark:

Eine öffentliche Toilettenanlage am Spielplatz im Lennepark ist ein Gedanke, den Ludwig Rasche, 1. Beigeordneter der Gemeinde Finnentrop, im Gespräch mit dieser Redaktion äußert. Ein anderer: „Wir würden im Lennepark gerne ein niederschwelliges gastronomisches Angebot schaffen.“ Möglicherweise nach dem Vorbild des Alten Bahnhofes in Hützemert, der heute bekanntlich als Raststätte für Einheimische wie Wanderer einen guten Ruf genießt.

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In die Überlegungen soll auch das unter Denkmalschutz stehende Reiterstellwerk einbezogen werden. Christian Vollmert, Fraktionschef der Freien Wähler, erklärt auf Nachfrage, dass man nochmal über die Verlängerung des Lennebalkons zur Lennestraße nachdenken sollte. Und versuchen könnte, genanntes gastronomisches Angebot im Reiterstellwerk zu integrieren.

Verschiedene Handlungsfelder

Zu den Handlungsfeldern und Zielen der „LenneSchiene 2.0“ gehören unter anderem: die ökologische Aufwertung, Schaffung attraktiver Begegnungsorte vor allem für die Jugend oder auch die Schaffung einer alltagstauglichen Infrastruktur

Günter Linn, Fraktionsvorsitzender der UWG, ist jedoch skeptisch, ob sich ein Gastronom finden lässt. Ebenso wünschenswert sei laut Rasche eine Fußgängerverbindung zwischen dem Park und der kleinen Wohnsiedlung an der Lennestraße.

Schrebergartenanlage:

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Aufgrund mehrerer Pächterwechsel wird die Schrebergartenanlage in den Thyssen-Wiesen, unmittelbar hinter dem neuen Bikepark, nicht mehr so gepflegt, wie es sich die Verwaltung wünscht. Die Anlage soll deshalb modernisiert und in einer „selbstbestimmenden Organisationsform“ weiterentwickelt werden. „Vielleicht springt am Ende ja auch ein Kleingartenverein dabei heraus“, sagt Rasche.

Laut Ralf Helmig, Fraktionsvorsitzender der CDU, ist noch ein weiterer Aspekt wichtig: „Die Neuordnung der Zu- und Abfahrt zu der Kleingartenanlage ist ein ganz wichtiges Thema.“ Über die Uferstraße ist dies nämlich nicht mehr möglich. Dass darüber hinaus die kleine Fußgängerbrücke zwischen der B 236 und dem Bikepark (derzeit gesperrt) erneuert wird, ruft fraktionsübergreifend ein positives Echo hervor. Durch den Neubau des Geh- und Radweges mitten durch die Wiesen wurde die Lenne laut Rasche zugänglicher und erlebbarer gemacht.

Bahnhofsumfeld:

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Nach der Neugestaltung des Bahnhofs und dem anstehenden Ausbau der Ortsdurchfahrt B 236 („Provinzialstraße“) sei die städtebaulich verträgliche Nachnutzung des Standortes der Firma Metten und der nördlich des Netto-Parkplatzes gelegenen unbebauten Flächen für die weitere Entwicklung der Tallage geplant, heißt es von Seiten der Gemeinde. Konkret ist vom Netto-Parkplatz eine Rampe an die Fußgängerbrücke und zur besseren Erreichbarkeit der Bahnanlagen und des Lenneparks denkbar.

„Dieses Projekt ist für unsere Gemeinde ein echter Mehrwert. Es stärkt unseren Standort verbindet Menschen und bietet eine ortsnahe Freizeitgestaltung“, begrüßt Jens Nagel, SPD-Chef in Finnentrop, die Fortführung des interkommunalen Projektes. „Es bietet für uns viele Chancen und nur geringe Risiken“, wirbt auch Ralf Helmig, Fraktionsvorsitzender der CDU, für die Verlängerung. Genauso wie UWG und Freie Wähler.