Attendorn. . Deutsche Stiftung Denkmalschutz überweist Attendorner Schützen 30.000 Euro für Sanierung des Bieketurms. Arbeiten beginnen Ende der Sommerferien.

Die Attendorner Schützen haben gleich doppelten Grund zur Vorfreude: Zum einen naht der Termin ihres großen Festes am ersten Juli-Wochenende mit großen Schritten, zum anderen steht mittlerweile auch der geplanten Sanierung des Bieketurms, bekanntlich das Zeughaus der Schützen, nichts mehr im Wege. Zumindest finanziell betrachtet. „Wir haben die volle Förderung in trockenen Tüchern“, freut sich Hauptmann Sascha Koch. Nachdem vor einigen Wochen die NRW-Stiftung einen Förderbescheid in Höhe von 35.000 Euro überreicht hatte, zog nun die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) nach und stiftet ihrerseits 30.000 Euro.

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Insgesamt sind für die geplante Renovierung des Turms rund 150.000 Euro veranschlagt. Aufkommen werden dafür die Schützen selber (15.000 Euro), die Stadt gewährt einen Zuschuss (20.000 Euro), Spenden sollen akquiriert werden und die restliche Summe fließt dank der Fördermittel der genannten Stiftungen sowie des Landes NRW, das nochmal rund 33.500 Euro beisteuert. Die Sanierung des alten Denkmals und einstigen Wehrturms der Stadt Attendorn soll laut Koch bereits zum Ende der Sommerferien starten und dann spätestens im Frühjahr 2020 abgeschlossen sein.

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„Ein erstes Vergabegespräch haben wir bereits geführt, weitere folgen jetzt. Ich denke, es wird zügig vorangehen, wenn es in die Abwicklung der Sanierungsarbeiten geht“, ergänzt der Hauptmann. Bekanntlich befindet sich das Mauerwerk mittlerweile in einem dringend sanierungsbedürftigen Zustand. So haben sich etwa am Dach Schieferplatten gelöst und einzelne Steine sitzen nicht mehr fest im Mauerwerk, das darüber hinaus vom Efeu befallen ist.

Erstmals in Attendorn „aktiv“

„Beim Bieketurm handelt es sich um ein herausragendes Objekt, das wir gerne fördern“, betonte am Donnerstag bei der symbolischen Scheckübergabe auch Rolf Klostermann, Leiter des Ortskuratoriums Sauerland der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Der Bieketurm gehöre damit zu den mehr als 460 Projekten, die von der DSD in Nordrhein-Westfalen bislang gefördert wurden bzw. im Attendorner Fall noch gefördert werden. In der Hansestadt wurde die Deutsche Stiftung Denkmalschutz übrigens erstmals mit einer finanziellen Unterstützung vorstellig.

Früherer Wehrturm

Der einstige Wehrturm ist ein dreigeschossiger, aus Bruchsteinmauerwerk errichteter Rundturm, den ein verschiefertes Kegeldach bekrönt. An der Westseite hat sich ein übergeschosshoher Rest der alten Stadtmauer erhalten. Kleine Fenster, spätere Türen und ein Treppenaufgang in das erste Obergeschoss mit Geländer prägen heute den Turm.

Seinen Dank äußerte auch Attendorns Bürgermeister Christian Pospischil. Für die Stadt sei es zudem eine Selbstverständlichkeit, mit 20.000 Euro zu helfen, denn beim Bieketurm handele es sich um ein hervorragendes Baudenkmal der alten Hansestadt.

Der Turm diente zeitweilig als Gefängnis und wurde als Eis- und Vorratslager genutzt. 1985 kaufte die Schützengesellschaft das Gebäude, um dort ein Zeughaus und ein Museum unterzubringen.