Attendorn. . Die Schützengesellschaft Attendorn als Eigentümer hat drei Förderanträge gestellt. Bewilligungen stehen zwar noch aus, dennoch sieht es gut aus:
Sascha Koch, Hauptmann der Attendorner Schützengesellschaft 1222, ist optimistisch: Im Frühjahr, idealerweise im März, spätestens aber im April, werden die Schützen wissen, ob die Förderanträge zur Sanierung des Bieketurms stattgegeben werden. Die Aussichten? Sie könnten schlechter sein. Denn: „Solche Bauwerke gibt es nicht mehr überall. Der Turm ist ein Zeitzeuge der Attendorner Stadtgeschichte und ein Wahrzeichen unserer Stadt“, weiß Koch um den historischen Wert.
Von Mai bis Oktober immer samstags geöffnet
Immer wieder finden im Bieketurm Sonderveranstaltungen, z.B. Fotoausstellungen, statt. Insbesondere den Grundschulen, so schreibt des die Schützengesellschaft auf ihrer Homepage, wird eine Dokumentation über die Geschichte der alten Hansestadt, der Schützen und des Bieketurms angeboten.
Er ist von Mai bis Oktober jeweils samstags von 11 Uhr bis 13 Uhr geöffnet. Gruppen können den Turm nach Absprache besichtigen und an Führungen und an Vorträgen teilnehmen.
Und Bürgermeister Christian Pospischil ergänzt: „Er ist einer der prägenden Baudenkmäler unserer Stadt und ein touristisches Highlight.“ Immerhin diente der im 13. Jahrhundert erbaute Turm unter anderem als Wehranlage, als Unterbringung von Gefangenen oder zur Einlagerung von Eis, mit dem man in den Sommermonaten Lebensmittel und Getränke kühlen konnte. Heute ist in dem alten Gemäuer das Zeughaus der Schützen und ein kleines Museum untergebracht.
Die Kosten
Rund 150.000 Euro sind für die Arbeiten am maroden Mauerwerk veranschlagt. 15.000 Euro steuern die Schützen, die seit 2006 Hausherr sind, aus eigenen Rücklagen dazu, 20.000 Euro fließen aus der Stadtkasse in das Vorhaben. Zudem erhofft sich die Schützengesellschaft, die als Eigentümer natürlich auch Träger dieses Projektes ist, Spenden in Höhe von 15.000 Euro. Die restliche Summe solle aus Fördermitteln der NRW Stiftung, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und durch die finanzielle Hilfe des Landes NRW gestemmt werden. Die Anträge sind gestellt, erste Rückmeldungen positiv, wenngleich noch keine positiven Bescheide bei den Schützen ins Haus geflattert sind.
Sanierung des Bieketurms in Attendorn soll im Sommer starten
Die Sanierung
Dass der Turm sanierungsbedürftig ist, wissen die Schützen nicht erst seit gestern. Als sich im Jahr 2016 am Dach Schieferplatten gelöst hatten und dadurch Wasser eindrang, sahen sich die Schützen bereits zum Handeln gezwungen. Bei einer genauen Begutachtung des Daches fiel zudem auf, dass sich einige Steine gelöst hatten. Unter dem dicht bewachsenen Efeu fiel dies gar nicht ins Auge. Mit vereinzelten Ausbesserungen kommen wir nicht mehr weiter, dachten sich die Schützen und beauftragten daraufhin ein Sachverständigenbüro aus Moers, das ein Gutachten zum Ist-Zustand des Turmes erstellte.
Das Ergebnis: Im Natursteinmauerwerk haben sich nicht nur größere Hohlstellen gebildet und die Steine sind locker, sondern auch das Efeu hat große Schäden angerichtet, da sich die Wurzeln ins Mauerwerk gefressen haben. Konsequenz: Das Efeu muss fachmännisch beseitigt und das Mauerwerk neu verfugt werden.
Genau das soll jetzt umgesetzt werden. „Wir planen, im zweiten Halbjahr, etwa nach den Sommerferien, mit der Sanierung zu starten“, erklärt Koch, der seit 2016 Hauptmann und damit Vorsitzender der Schützen ist, zum zeitlichen Ablauf. Er geht jedoch nicht davon aus, dass die komplette Ertüchtigung des Turms in 2019 abgeschlossen sein wird.
Doch jetzt gelte es zunächst, auf die Bewilligung der Förderanträge zu warten, um dann Ausschreibungen zu machen und die Aufträge zu vergeben.
Die Beleuchtung
Interessant: Zur optischen Aufwertung wird auch die Stadt beitragen, denn sie plant, den Turm mit sogenannten Bodeneinbaustrahlern zu beleuchten. „Mit normal weißem Licht“, erklärt Michael Koch, Tiefbauamtsleiter, auf Nachfrage und ergänzt: „Wenn das Efeu weg ist, dann wird das Licht für schöne Schattenspiele an dem Mauerwerk sorgen.“ Aber zunächst genießt die Sanierung des Turms Priorität.