Elspe. . Ab Samstag reiten sie wieder bei den Karl-May-Festspielen in Lennestadt-Elspe. In Winnetou III hat die achtjährige Betty eine Schlüsselrolle.
Die Holzzäune sind frisch gestrichen, neues Pflaster für Rollstuhlfahrer wurde verlegt, alles ist frisch, sauber und bereit: Der Elsper Rübenkamp macht sich hübsch für die Premiere der Karl-May-Festspiele. Mit Winnetou III steht ab Samstag das emotionalste Stück aus der Feder von Karl May, für die Bühne umgeschrieben von Jochen Bludau, auf dem Spielplan.
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Das Publikum in den 59 Vorstellungen kann sich auf zwei Stunden spannende Unterhaltung, aber auch viele rührende Szenen freuen - dazu einige Action sowie ein Schuss Humor und Slapstick, es ist ein Stück mit der gewohnten Elspe-Festival-DNA. Überraschung: Das skurrile Auswanderer-Pärchen Maria und Leo Bergmann stammt diesmal nicht aus Old England, sondern aus Tirol - der Bergdoktor lässt grüßen.
Ensemble fiebert Auftaktvorführung entgegen
Der Auftaktvorführung entgegen fiebert auch das 60-köpfige Ensemble, das Proben und Probieren ist am Samstag endlich vorbei. Mittendrin die achtjährige Betty Börger aus Elspe, die in dem Stück eine Schlüsselrolle spielen darf. Denn sie ist die einzige noch lebende Zeugin eines feigen Überfalls auf ein Indianerdorf, den der Gangster Doc Plummer, der spätere Mörder Winnetous, den Apachen in die Schuhe schieben will.
Vor drei Jahren durfte Betty, die sich die Rolle mit ihrer Klassenkameradin Luisa Poddighe aus Sporke teilt, erstmals als Indianermädchen mitspielen, nun also die erste Sprechrolle. Beide besuchen die dritte Klasse der Grundschule Elspe. „Unsere Klasse hat zuerst nicht geglaubt, dass wir da mitspielen“, erzählt Betty. Ihre Freunde und Freundinnen werden den beiden Mädels am Samstag zusammen mit den rund 4.000 Besuchern die Daumen drücken, denn die Premiere ist laut Prokurist Philipp Aßhoff ausverkauft.
Emotionaler Schluss
Tontechniker und Bühnenbauer haben sich in den letzten Monaten wieder einiges einfallen lassen, um an die gewohnte Elspe-Festival-Qualität anzuknüpfen. Die kleine Kirche, Winnetous letzter Rückzugsort, die über der Freilichtbühne thront, gibt es in der Optik übrigens wirklich. Rolf Kluge, langjähriger Mitarbeiter im Marketing, hat die Kirche in Kalifornien gesehen und als Vorlage für den Bühnenbau fotografiert.
Winnetou-Darsteller seit 1958
Am Ende des Stück muss Winnetous sterben, da geht kein Regieweg dran vorbei. Ja, es wird emotional, aber nicht zu traurig, denn Helden sterben bekanntlich nie. So sagt Old Shatterhand in der Schlussszene: „Winnetou ist tot, aber er wird bei uns bleiben für alle Zeit“. Kaum sind die Worte gesprochen, reitet Winnetou langsam von hinten auf die Bühne, bleibt dann mit Abstand zu den anderen Akteuren stehen. Auf die Reaktion des Publikums darf man gespannt sein...