Attendorn. . Die Verwaltung wird, sofern der Rat zustimmt, erneut einen Antrag zur finanziellen Unterstützung in Ansberg stellen. Mit einigen Ausbesserungen.

Sollte der Rat der Hansestadt Attendorn am 13. Februar grünes Licht geben, wird die Verwaltung bei der Bezirksregierung (BR) Arnsberg einen erneuten Förderantrag für den Umbau des Gebäudes Alter Bahnhof stellen. Die Frist dafür läuft Ende Februar ab.

Wie berichtet, sollen in dem Gebäude das Jugendzentrum, ein Bürgerhaus mit zusätzlichem Veranstaltungsraum und eine Gaststätte untergebracht werden. Förderfähig ist dabei aber nur das Bürgerhaus (mit 90 Prozent). In den politischen Gremien kochte das Thema in der Vergangenheit immer wieder hoch, weil die Kosten für die geplante Umgestaltung explodierten und zuletzt bei mehr als fünf Millionen Euro lagen.

Im vergangenen Jahr war besagter Antrag nur im Fördertopf B gelandet, so dass die erhoffte Finanzspritze ausblieb. Entmutigen ließ sich die Verwaltung aber nicht und ging Ende 2018 erneut in die Gespräche mit der BR. „Dort haben wir das Signal bekommen, dass unser Projekt weiter förderfähig ist“, erklärte Bürgermeister Christian Pospischil am Mittwochabend im Hauptausschuss. Allerdings habe man aus den Gesprächen auch mitgenommen, dass der Antrag inhaltlich optimiert werden müsse. Und zwar in zwei Bereichen.

Erstens:

Laut Bezirksregierung solle bei einem Bürgerhausprojekt der integrative Ansatz stärker zum Ausdruck kommen. Immerhin, so die Begründung, finde sich der Antrag im Topf „Soziale Förderung im Quartier“ wieder. So könnten künftig Sprachkurse, Nachhilfsangebote oder Veranstaltungen speziell für Frauen ins Angebot des Bürgerhauses integriert werden.

Zweitens:

Der zweite Änderungsvorschlag betrifft das Jugendzentrum, das im linken Teil des Gebäudes Einzug halten soll. Die Vertreter aus Arnsberg machten deutlich, dass zum einen die Flächenbedarfe des Jugendzentrums so ausgerichtet seien, dass das Jugendzentrum selbst im Bürgerhaus wenig Bedarf abrufen würde. Vor dem Hintergrund, dass die Räumlichkeiten des Jugendzentrums erst ab dem späten Nachmittag in Benutzung seien und somit zwei Drittel des Tages nicht genutzt würden, sei es doch eine Überlegung wert, ob man nicht durch eine Verringerung des Flächenangebotes im Jugendzentrum zusätzliche Bedarfe im Bereich des Bürgerhauses schafft.

Im Klartext: Das Jugendzentrum (der Gebäudeteil wird zunächst abgerissen) könne auch mit einem Geschoss weniger auskommen. Dadurch würde die Stadt „nebenbei“ Baukosten in Höhe von rund 200.000 Euro einsparen.

Einstimmiger Beschluss im Hauptausschuss

Die Stadtverordneten sollen, so der einstimmige Beschluss im Hauptausschuss, im Rat den Bürgermeister damit beauftragen, „auf der Basis der bisherigen Planung bis zu den Sommerferien Kostenreduzierungen zu prüfen und die Grundzüge eines Betreiber- und Finanzierungskonzepts aufzustellen.“

Soweit die Theorie, doch in der Praxis spielt bei diesen Gedanken das Kreisjugendamt nicht mit. Denn: „Wir müssen uns an unseren Fachplan halten und der sieht nun einmal gewisse Flächenverfügbarkeiten für die Jugendlichen vor“, erklärte Kreisjugendamtsleiter Michael Färber auf Nachfrage. Das Dachgeschoss braucht’s also. Das hat wiederum zur Folge, dass die geplanten Sparmaßnahmen durch eine möglich Reduzierung des Raumbedarfs durch das Veto vom Kreisjugendamt nicht zum Tragen kommen. „Da haben wir eine Schleife umsonst gedreht“, betonte Christian Pospischil, der dennoch davon überzeugt ist, dass man inhaltlich beim Antrag einen Schritt nach vor gekommen sei.

Mit einem Beschluss aus Arnsberg rechnen die Attendorner, falls der Antrag im Rat durchgewunken wird, im Sommer. Erst danach, machte Pospischil deutlich, würde die finale Ausarbeitung eines Betreiber- und Finanzierungskonzeptes Sinn machen. „Jetzt geht es erst einmal darum zu schauen, ob wir das Geld bekommen. Im Sommer können wir dann eine Entscheidung auf einer guten Grundlage fällen“, stärkte Marius Becker (FDP/Die Grünen) dem Bürgermeister den Rücken. Auch Gregor Stuhldreier (SPD) warb dafür, den Antrag erneut zu stellen. „Wenn wir das nicht machen, hat das in Arnsberg keine gute Außenwirkung.“