Attendorn. . Umbauprojekt des Alten Bahnhofs schafft es nicht in die Förderkategorie A. Deshalb gibt’s 2018 keine Zuschüsse. Graumann bleibt gelassen.
Wenn in der Hansestadt geplant wird, bekommen Projekte leicht einen Schlag ins Epische. Das Industriegebiet Fernholte ist ein Beispiel, die Geschichte vom Umbau des Alten Bahnhofs ebenfalls. Der muss jetzt nach der jüngsten Entscheidung des Regionalrates Arnsberg sogar noch einmal in die Verlängerung.
Wie Attendorns Beigeordneter Carsten Graumann bestätigt, hat es der Bahnhof nicht in die Kategorie A der Förderliste geschafft und erhält damit 2018 keinerlei Unterstützung. Zu Erinnerung: Vor der Sommerpause hatte die Verwaltung ihre Pläne für den Umbau vorgestellt und in Teilen der Ratsversammlung für Schnappatmung gesorgt. 5,3 Millionen würde der Umbau kosten, wenn Jugendzentrum, Gastronomie und ein Veranstaltungssaal unter einem Dach Platz finden sollen. Gemessen daran, dass in zurückliegenden Diskussionen sogar eine Million Euro für zu hoch gehalten wurde, eine nur schwer zu verkraftende Summe.
Nur knapp Listenplatz A verfehlt
Die Verwaltung hatte im Juni versucht, die erkennbaren Schmerzen von vielen Ratsmitgliedern zu lindern, indem sie auf Fördermöglichkeiten für die nicht kommerziell genutzten Bereiche durch das Land NRW verwies. Diese Hoffnung ist zumindest für 2018 gestorben.
Aber nur ganz knapp! Auf der Liste der Förderprojekte trennen Attendorn vom Geld nur ein oder zwei Millimeter: „Wir sind das erste B unter der Kategorie A“ sagt Graumann und weist darauf hin, dass man in Gesprächen mit der Bezirksregierung aufgefordert worden sei, im kommenden Jahr erneut einen Förderantrag zu stellen. Geschlagen geben musste sich Attendorn in diesem Jahr unter anderem dem Dorfplatz Knebelinghausen (Rüthen), der das letzte A erhielt. Möglich, dass auch die Förderhöhe ein Rolle gespielt hat. Für das 5,3 Millionen Euro-Projekt Alter Bahnhof in Attendorn sind 4,4 Millionen Euro förderfähig, bei einem Zuschuss in Höhe von 90 Prozent wären das mehr als 2,5 Millionen Euro. Für Knebelinghausen rückt der Regionalrat 47.000 Euro raus.
Für zwei Kommunen im Kreis Olpe ist das Rennen um die Honigtöpfe des Landes erfolgreicher verlaufen. Auf Platz 3 der zu fördernden Maßnahmen steht Finnentrop mit dem Umbau der Bürgerschützenhalle zu einem interkulturellen Zentrum (2,3 Millionen Zuschuss), einen Platz dahinter liegt Kirchhundem mit dem Bau einer Bewegungslandschaft auf dem Mehrgenerationen-Sportpark in Würdinghausen (56.000 Euro).
Berlin trägt eine Teil-Schuld
Carsten Graumann nimmt die Entscheidung aus Arnsberg in diesem Jahr vergleichsweise gelassen auf, denn selten waren der Unterschied, ob ein Projekt 2018 oder 2019 gefördert wird, so gering wie in diesem Jahr. „Wenn wir 2019 in die Förderung kämen, müsste die Entscheidung bis Mitte des Jahres gefallen sein.“ Hintergrund ist die lange Regierungsfindung in Berlin. Weil es dauerte, bis die Große Koalition stand, verschob sich auch die Verabschiedung des Bundeshaushalts. Und da in das Städtebauförderungsprogramm auch Bundesmittel einfließen, hat sich jede Förderung in diesem Jahr deutlich nach hinten verschoben.