Kreis Olpe/Sondern. . Erfahrungen der Jungen IG Metall mit Anwohner-Beschwerden aus Sondern über laute Musik machen Organisator Dietmar Harsveldt skeptisch.
Scheitert das geplante Mega-Festival auf dem Sonderner Kopf möglicherweise an zu lärmempfindlichen Sonderner Bürgern? Diese Frage steht zumindest im Raum, nachdem eine Veranstaltung der „Jungen IG Metall NRW“ mit etwa 1000 Jugendlichen auf dem Sonderner Kopf für mehrere Bürgerbeschwerden und Einsätze der Polizei gesorgt haben. Campingplatzbesitzer Dietmar Harsveldt, der im nächsten Sommer bekanntlich ein mehrtägiges Musikfestival auf seine Seebühne in Sondern holen will, reagierte auf Anfrage skeptisch: „Die von der IG Metall-Jugend verursachte Lautstärke war aus meiner Sicht im Rahmen. Beim Festival erwarten wir bis zu 20 000 Menschen pro Tag. Wenn es dann wieder solche Beschwerden gibt, könnte das erhebliche Probleme bereiten.“ Harsveldt verweist darauf, dass es sich bei dem Festival um eine Umsatz-Dimension von rund 10 Millionen Euro handele: „Da muss ich mich darauf verlassen können, dass es da nicht zu solchen Querelen kommt.“
Dreimal Besuch von der Polizei
Organisator Marc Otten, Junge IG Metall, bestätigte im Gespräch mit unserer Zeitung die Probleme beim Jahrestreffen: „Das hatte aber nichts mit der Polizei zu tun. Dass die nach einer solchen Veranstaltung Alkoholkontrollen machen, sind wir gewohnt. Darauf haben wir uns vorbereitet.“ Bei der Abreise der Camp-Teilnehmer seien am Ausgang Selbsttests angeboten worden: „Da konnte jeder sehen, ob er fahren konnte oder vielleicht besser doch noch etwas wartet. Der Nachalkohol wird ja häufig unterschätzt.“
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Für Verstimmung unter den Organisatoren und Teilnehmern habe die Vielzahl von Beschwerden aus dem Ort Sondern gesorgt. Dreimal sei die Polizei auf der Anlage erschienen: „Beim zweiten Mal haben sie gesagt, dass sie schon 35 Beschwerden hätten. Aber bitte, als wir den Stecker gezogen hatten, lag ich in meinem Zelt und habe von der anderen Seite Helene Fischer gehört. Wir waren also nicht die einzigen, die gefeiert haben. Das kann’s doch dann auch nicht sein.“ Otten und sein Team haben selbst Dezibel-Messungen vorgenommen und sind sicher, dass sie den vorgegebenen Rahmen eingehalten haben.
Etwas angefressen ist Marc Otten auch wegen der Reaktion des Ordnungsamts in Olpe, das ihm nach der Anzeige der Polizei wegen Ruhestörung einen anderthalbseitigen Anhörungsbogen geschickt habe: „Das hätte man vielleicht auch auf dem kleinen Dienstweg regeln können.“
Ein Jahr Pause
Im kommenden Jahr werde die IG Metall-Jugend nicht auf dem Sonderner Kopf feiern. „Wir machen ein Jahr Pause. Aber nicht aus Ärger, sondern weil wir im Februar eine andere Großveranstaltung haben.“
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Sonderns Ortsvorsteher Martin Moseler versicherte gestern auf Anfrage, das Dorf sei mehrheitlich nicht gegen große Unterhaltungsveranstaltungen, auch nicht gegen das geplante Festival: „Es gibt den einen oder anderen, der sich in solchen Fällen beklagt, meistens immer dieselben.“ Nach einigen Gesprächen im Dorf habe er den Eindruck, dass nicht allein die Veranstaltung der IG Metall den Ausschlag gegeben habe: „Das Schützenfest in Rhode, aber auch eine Veranstaltung der Schifffahrt hat wohl für den Lärm gesorgt.“
Möglicherweise habe auch die Art der Musik der IG Metall-Veranstaltung für den Ärger gesorgt. Die Musik von Helene Fischer vom Rhoder Schützenfest sei offenbar weniger störend wahrgenommen worden.