Lennestadt. . Mit Bombenattentaten im Kreis Olpe hatte ein 21-Jähriger per Facebook gedroht. Im Eilverfahren vor Gericht wurde er jetzt zu sechs Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt.
- Über Stunden hinweg postete ein 21.Jähriger Drohungen per Facebook
- Erweckte dabei bewusst den Verdacht auf einen islamistischen Hintergrund
- Nur 24 Stunden nach seiner Festnahme wurde er verurteilt
Mit seinen Einträgen auf der Internet-Plattform Facebook hat ein 21-jähriger Deutsch-Serbe das Bundeskriminalamt, die Landeskriminalämter Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, die Polizei im Kreis Olpe und die Staatsanwaltschaft Siegen in helle Aufregung versetzt. Er hatte morgens ab 9 Uhr Mord und Terror im Kreis Olpe per Handy angekündigt - mit dem Bild einer Kalaschnikow AK47 und dem Spruch „Allahu akbar“ (Gott ist am größten).
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Acht Stunden später klickten die Handschellen in der Wohnung eines Kumpels in Maumke, bei dem der Deutsch-Serbe zuvor untergekommen war.Und nur 24 Stunden nach seiner Festnahme sprach Amtsrichter Matthias Witte in einem „beschleunigten Verfahren“ das Urteil: Sechs Monate Haft ohne Bewährung wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten.
Angebliches Saufgelage in Altenhundem
Gegen 6 Uhr in der Frühe habe er sich am Tattag auf den Weg ins Wigey in Altenhundem gemacht, schilderte der Angeklagte vor Gericht seine Version des Geschehens. Dort habe er mit ein paar Kumpels tüchtig gezecht. Bier, Wodka, Whisky, Schnaps - erinnerte er sich. Wer bei dem angeblichen Saufgelage dabei war, daran konnte er sich im Gerichtssaal nur einen Tag nach den Geschehnissen nicht mehr erinnern. Weil die Beamten bei seiner Festnahme um 17 Uhr auch keine Anzeichen einer Alkoholisierung feststellen konnten, wertete Staatsanwalt Scharfenbaum die Version des Angeklagten als reine Schutzbehauptung.
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Gegen 9 Uhr habe er die ersten Botschaften per Handy gepostet. Eine Bekannte hatte die Drohungen in Niedersachsen gelesen und die Polizei alarmiert. Der Inhalt war eindeutig: „Heute ist die Zeit. Heute passiert es im Kreis Olpe. Allahu akbar. Ich habe eine Bombe. Ihr seid alle tot. Ich werde euch anspucken, abknallen. Ihr werdet Blut spucken. Ich bin Meister im Kungfu, bin Osamas Fleisch und Blut. Verschwindet aus dem Kreis Olpe. Ich werde euch alle umbringen.“
LKA sah nach Verhören keine Gefahr
Die Ermittler des LKA sahen nach eingehenden Verhören keine konkrete Gefahr, die von dem 21-Jährigen ausgehe. Richter Witte: „Die Polizei hat keine Hinweise auf eine konkrete Tatplanung oder -ausführung. Aber wegen des nicht nachgewiesenen festen Wohnsitzes kommt eine Bewährung nicht in Betracht.“ Der Angeklagte nahm nach kurzen Beratungen mit seinem Pflichtverteidiger Thomas Trapp das Urteil an.